Bereits zum 94. Mal werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Nur: Wer darf überhaupt an den Start gehen? Viele Regeln erschweren die Nominierung und sorgen immer wieder für Aufregung.
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Skandal!
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1955 wird Dimitri Tiomkins Titelsong für das Flugzeugdrama "Es wird immer wieder Tag" von den Filmsong-Oscars ausgeschlossen. Denn kurzfristig wurde der gesungene Text aus der Filmversion gestrichen. Tiomkin konnte Warner Bothers aber überzeugen, doch die vokale Version im Film zu verwenden. | Bildquelle: imago/ image courtesy of bison archives
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Den Oscar durfte Tiomkin dann nicht für seinen Song, aber für seine Orchester-Partitur mit nach Hause nehmen. Bei der Verleihung bedankte er sich bei den Kollegen, ohne die sein Erfolg nicht denkbar gewesen wäre: "I’d like to thank Johannes Brahms, Johann Strauss, Richard Strauss, Beethoven, Mozart, George Gershwin, Jerome Kern, Wagner, Tschaikowsky, Rimsky-Korsakov. Thank you." | Bildquelle: imago/united archives international
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1957 gewinnt Victor Young nach 22 Nominierungen endlich einen Oscar - für seine Musik zu "In 80 Tagen um die Welt". Der Haken: Young war kurz zuvor verstorben. | Bildquelle: imago/united archives
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1973 zum Ersten: In diesem Jahr gewinnt Charlie Chaplin einen Filmmusik-Oscar für seinen Score zu "Limelight". Vielleicht denken Sie jetzt: Der Film ist doch viel älter… Richtig: Er war 1972 schon zwanzig Jahre alt, nur war er bis 1972 noch nicht in Los Angeles gelaufen. | Bildquelle: imago/united archives
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1973 zum Zweiten: Nino Rotas berühmte Musik zum ersten Teil von Francis Ford Coppolas Meisterwerk "Der Pate" mit Marlon Brando wird fünf Tage vor der Verleihung disqualifiziert. | Bildquelle: imago/united archives
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Der Grund: Rota hatte für das "Liebesthema" ("Speak Softly Love") seine eigene Musik aus "La Fortunella" (1958) wiederverwendet. | Bildquelle: imago/ZUMA/keystone
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Komisch nur: 1975 gewinnt Rota zusammen mit Carmine Coppola einen Oscar für "Der Pate II" - obwohl die zuvor bemängelten Themen ebenfalls wieder im Film vorkommen. Carmine Coppola (li.) bei der Oscar-Verleihung mit seinem Sohn Francis Ford Coppola. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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1974 - Rekord: Mit Marvin Hamlisch gewinnt ein Filmkomponist drei Oscars in einem Jahr! Das hatte zuvor nur Regisseur Billy Wilder geschafft. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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1985: Oscar für Mozart! Die Musik zu Milos Formans "Amadeus" gewinnt einen Sonder-Oscar als bester "adaptierter" Score. | Bildquelle: imago/united archives
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2010 wird Carter Burwells Score zum Coen-Brüder-Western "True Grit" von den Oscars ausgeschlossen, weil Burwell Melodien von alten Kirchenliedern verwendet hatte. Burwell selbst schreibt auf seiner Website, er habe das Gefühl, ein eigenständiges Werk geschaffen zu haben - trotz der Verwendung bekannter Melodien. Es gäbe aber nun einmal die Regeln, die man akzeptieren müsse. | Bildquelle: Tycho Burwell
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Jetzt, 2016, hat Burwell erneut eine Chance auf einen Oscar: für "Carol" - die Patricia Highsmith-Verfilmung mit Cate Blanchett. 100 Prozent eigene Töne. But the Oscar goes to… | Bildquelle: DCM
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Ennio Morricone! 2016 wird er den Oscar bekommen. Woher wir das wissen? In seinem Fall hat die Academy einiges gut zu machen: "Spiel mir das Lied vom Tod", "The Mission", "Cinema Paradiso" – und noch kein Oscar, außer einem Pseudo-Oscar fürs Lebenswerk (2007). Hallo? Und manch Brancheninsider vermutet, der kürzlich verliehene Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame war nur dafür gedacht, Morricone nach Los Angeles zu locken… | Bildquelle: imago/common lens
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Allerdings: Für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos "Hateful Eight" hat der italienische Großmeister einen eigenen Score recycelt, bzw. nicht verwendete Teile daraus ("Das Ding aus einer anderen Welt", 1982 ). Hoffen wir, die Academy sieht gnädig darüber hinweg. | Bildquelle: Universum Film
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