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Oscars 2021 So divers war die Verleihung in diesem Jahr

Wo sind die Frauen, wo die verschiedenen Ethnien? Immer wieder wird der Vorwurf laut, die Oscars wären eine Veranstaltung der "alten weißen Männer". Die Acadamy hat versprochen, dass Diversity in Zukunft groß geschrieben wird. Tatsächlich waren die Oscars dieses Jahr so divers wie kaum je zuvor.

SWEET SPOT Oscars Spezial | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Li Rui

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Li Rui

Corona und Black Lives Matter sind in den USA die bestimmenden Themen des letzten Jahres. Dass das auch nicht an einer Institution wie den Oscars vorbeigehen kann und darf, zeigt sich auch an der Verleihung in diesem Jahr: Zwar nicht bei der Filmmusik, aber in anderen Kategorien gewannen Frauen und Vertreterinnen verschiedener Ethnien.

Frauen und ihre Filmmusik bei den Oscars

Tatsächlich hat in der Kategorie Best Score in 94 Jahren erst vier Mal eine Frau einen Oscar gewonnen. Eine Wahnsinns-Zahl, die sich auch dieses Jahr nicht verändert hat. Denn unter den Nominierten für den Best Score war keine Frau. Und auch in der Kategorie Best Song sah es mau aus: Zwar gab es da insgesamt schon 15 Oscar-Preisträgerinnen; aber dieses Jahr waren gerade mal drei Songwriter-Teams mit Frauenbeteiligung dabei. Celeste Waite zum Beispiel im Duo mit Daniel Pemberton, die zum Film "The Trial of the Chicago 7" den Song "Hear my Voice" beigesteuert haben. Doch gewonnen haben letztlich drei Männer: Filmmusik-Duo Trent Reznor und Atticus Ross und der Jazzmusiker Jon Batiste für den Soundtrack zum Animationsfilm "Soul".

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Celeste - Hear My Voice (Official Video) | From The Trial of the Chicago 7 on Netflix | Bildquelle: celesteVEVO (via YouTube)

Celeste - Hear My Voice (Official Video) | From The Trial of the Chicago 7 on Netflix

Am häufigsten leer ausgegangen – eine Komponistin

Ebenfalls unter den Nominierten für den Besten Song ist Diane Warren – zusammen mit Laura Pausini mit dem Song "Io si (Seen)" aus dem Film "The Life Ahead". Diane Warren wurde bereits zwölf mal nominiert, ging bislang aber ohne Trophäe aus. Damit hält sie einen traurigen Rekord, den sie dieses Jahr selbst aufs Neue gebrochen hat. Gewonnen hat das Trio Tiara Thomas, H.E.R. und D'Mile mit dem Song "Judas and the Black Messiah". Immerhin: Zwei davon sind Afroamerikanerinnen. H.E.R. hat zuletzt mit ihrer Black Lives Matter-Hymne "I Can't Breathe" den Grammy gewonnen.

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Laura Pausini - Io sì (Seen) [From The Life Ahead (La vita davanti a sé)] (Official Video) | Bildquelle: Warner Music Italy (via YouTube)

Laura Pausini - Io sì (Seen) [From The Life Ahead (La vita davanti a sé)] (Official Video)

Wenn auch keine Frau, so hat es dieses Jahr doch ein afroamerikanischer Komponist unter die fünf Nominierten für die Beste Filmmusik geschafft: Terence Blanchard, der schon länger als der Komponist für politische Filme und Spezialist für Filme über die afroamerikanische Geschichte und Gegenwart gilt. Das hat er bereits mit Musik für "Malcolm X" (1992) oder "BlacKKlansman" (2018) gezeigt. Jetzt hat er den Score für Spike Lees "Da 5 Bloods" geschrieben. Gewonnen hat er dann leider nicht. Dafür war im Gewinnertrio der Jazz-Musiker Jon Batiste als Afroamerikaner vertreten.

Spezlwirtschaft innerhalb der Academy

Aber warum tun sich die Oscars eigentlich so schwer damit, für mehr Diversität zu sorgen? Die Antwort ist recht simpel: Das liegt an der Zusammensetzung der Academy. Denn da kommt rein, wer entweder selbst für einen Oscar nominiert war, oder persönlich von einem Mitglied empfohlen wurde. Über die Jahrzehnte ist so eine eingeschworene Gemeinschaft – man könnte auch sagen – ausgemachte Spezlwirtschaft entstanden.

Neue Standards für mehr Diversität ab 2025 verbindlich

Um den Mechanismus zu durchbrechen, hat sich die Academy schon vor längerer Zeit das Ziel gesetzt, die Anzahl an Frauen und "unterrepräsentierten Ethnien" bis 2020 zu verdoppeln. Ein Ziel, das sogar leicht überschritten wurde. Nur spiegelt sich das eben noch nicht in den Nominierungen wieder. Als echter Knüller wurde letztes Jahr gehandelt, was die Academy als neue Standarts für "Represäntation und Inklusion" festgelegt hat – und zwar für die Kategorie Bester Film: Es wird ab nächstem Jahr ein Formular geben, mit dessen Hilfe die Diversität der Filme geprüft werden soll. Nur wer zwei von vier Kategorien erfüllt, kann überhaupt nominiert werden. Ab 2025 werden die Standards verbindlich.

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