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Was heute geschah - 11. Oktober 1777 Mozart auf Krankenbesuch

München, 11. Oktober 1777: Unruhig geht Mozart im Garten des Herzogspitals auf und ab. Er wartet auf einen Freund aus Jugendtagen. 14 Jahre alt war Mozart gewesen, als er auf einer Italienreise Josef Mysliveček kennengelernt hatte. Der "göttliche Böhme", wie die Italiener den erfolgreichen Opernkomponisten nennen, ist fast zwanzig Jahre älter als Mozart. Trotzdem verstanden sich die beiden auf Anhieb.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Wiedersehen am Krankenbett

Brieflich sind sie in Kontakt geblieben. Nun soll Mozart ihn hier im Spital wiedersehen. Ganz wohl fühlt er sich nicht dabei, denn Mysliveček hat Syphilis. Aus Angst vor Ansteckung und vor dem Gestank im Gebäude trifft Mozart den Freund im Garten. Entsetzt ist Mozart von Myslivečeks entstelltem Aussehen, als der Freund vor ihm steht. Man hatte ihm die Nase wegoperiert. "Da sehen Sie, wie unglücklich ich bin", so der befreundete Komponist.

Mir gingen diese worte, und seine gestalt … so zu herzen, dass ich nichts als halb weinend sagen konnte, ich bedauere Sie von ganzem Herzen, mein lieber freund!
W. A. Mozart

Opernauftrag als Gegenleistung?

Mysliveček trägt sein Schicksal mit Fassung und verwickelt Mozart ins Gespräch. Als der sich unglücklich über seine Stelle in Salzburg äußert, verspricht Mysliveček, ihm einen Auftrag für die Oper in Neapel zu verschaffen. Er selbst wiederum hofft, über die Familie Mozart Kontakt zum Erzbischof von Salzburg zu bekommen.

Wolfgang bittet seinen Vater um Hilfe

"Mein allerliebster Papa, antworten Sie doch dem Misliwecek … Sie können ihm keine größere Freude machen, denn der Mann ist völlig verlassen … Wenn sein Gesicht nicht wäre … Der Chirurgus Caco, der Esel, hat ihm die Nase weg gebrennt; man stelle sich jetzt den Schmerz vor."

Leopold Mozart setzt sich für Mysliveček ein - mit Erfolg. Aus dem versprochenen Opernauftrag für Wolfgang hingegen wird nichts. Mysliveček hält Mozart in Briefen hin und erfindet immer neue Ausflüchte, bis die Sache endgültig im Sand verläuft. Vater Leopold schreibt in einem Brief an den enttäuschten Sohn: "Dein gutes Herz ist es, welches macht, daß du … einem Menschen, der dich wacker lobet, … all deine Vertraulichkeit und Liebe schenkst …  Die Erfahrung … hat mich genug überzeugt, daß es keinen wahren Freund … giebt als einen Vatter."

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