Endlich ist es soweit. Nach einigen Verzögerungen und den Napoleonischen Kriegen feiert München die Einweihung eines spektakulären klassizistischen Bauwerks. Das "Neue Königliche Hof- und Nationaltheater in der Residenz" wird der Öffentlichkeit übergeben.
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König Max, Thronprinz Ludwig und deren weißblaue Untertanen begehen das Mega-Ereignis mit patriotischem Pomp und Gloria. Zu Orchesterklängen zieht die Bavaria in den "golden Tempel", in ihrem Gefolge sind Gott Apollo, die Musen und Zephyre, aber auch bayerische Männer und Frauen. "Die Weihe" lautet der Titel des einaktigen Festspiels, das anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten uraufgeführt wird. Anschließend hebt sich der Vorhang zu der Tragödie "Heimeran".
Baumeister Karl von Fischer (1782-1820) | Bildquelle: wikimedia Der Neubau am Marstallplatz ist ein architektonisches Projekt der Superlative. Acht Millionen Backsteine und 30.000 Baumstämme wurden benötigt, um ein Theater zu errichten, das fast alle europäischen Theater an Größe und technischem Fortschritt übertrifft. Das Auditorium des Neubaus bietet 2400 Besuchern Platz, der Hinterbühnen-Bereich besteht aus 80 Zimmern, Sälen und Werkstätten. Die Ausstattung ist ultramodern und umfasst sogar eine Warmluftheizung und eine Sprinkleranlage. Sieben Jahre dauerte die Fertigstellung des Gebäudes nach den Entwürfen von Karl von Fischer, der sich am Pariser Théâtre de l'Odéon orientiert hatte. Und bereits unvollendet war das Bauwerk eine Sensation. Der Ansturm neugieriger Münchner auf die kolossale Baustelle war so gewaltig, dass die königliche Baukommission beschloss, für eine Besichtigung Eintrittsgelder zu verlangen.
Der königliche Hofstaat und die Münchner Bürger können sich jedoch nicht lange an ihrem neuen Nationaltheater erfreuen. Im Januar 1823, vier Jahre und drei Monate nach der Eröffnung, fangen während einer Vorstellung Dekorationsteile Feuer. Trotz Sprinkleranlage brennt das Haus bis auf die Umfassungsmauern ab.
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