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Uraufführungen bei der musica viva Komponierende und dirigierende Frauen

Mit Francesca Verunellis "The Narrow Corner" und Isabel Mundrys "Vogelperspektiven" gelangen bei der musica viva zwei Werke von Komponistinnen zur Uraufführung. Und mit Susanna Mälkki steht auch eine Dirigentin am Pult des BR-Symphonieorchesters.

Susanna Mälkki | Bildquelle: Astrid Ackermann

Bildquelle: Astrid Ackermann

Sie gehe als "Musik imaginierende Frau durchs Leben" hat Isabel Mundry einmal von sich selbst gesagt. Eine Konstante im Schaffen der 1963 geborenen Komponistin bilden die Texte des 2005 mit nur 47 Jahren verstorbenen Dichters Thomas Kling, die sie schon mehrfach inspiriert haben. Im Auftragswerk der musica viva "Vogelperspektiven" bezieht sich Mundry auf Klings Gedichtszyklus "vogelherd" und lässt dabei das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, ein Zuspielband sowie eine Sängerin und eine weibliche Sprechstimme zu Wort kommen.

Auch das Schaffen von Francesca Verunelli verheißt Spannung: Die Italienierin gilt als eine der derzeit vielversprechendsten jungen Komponistinnen und gibt am 22. Januar mit "The Narrow Corner" ihr Debüt bei der BR-Konzertreihe musica viva. Über ihr Werk sagt Verunelli: “Der schmale Winkel ist eine Erzählperspektive, eine Art paradoxer Perspektive auf eine Szene. Aus dieser Perspektive entwickelt sich eine elliptische Erzählung, deren Bestandteile sich konstant verändern - dem Winkel entsprechend, den die Erzählperspektive nach und nach schafft. Diese Metamorphose liegt jedem dieser fünf kurzen Momente zugrunde, die streng genommen keine “Movements“ (englisch für: Sätze), sondern vielmehr „in Bewegung“ (“in movement”) sind. Dem Zuhörer eröffnen sich während der akustischen Entdeckungsreise durch die fünfmalige Wiederholung fünf unterschiedliche Ansichten ein und desselben Ortes. Von Mal zu Mal verhindert die Erzählperspektive – ein schmaler Winkel – jedoch eine eindeutige Interpretation und fordert die Phantasie des Zuhörers auf unterschiedliche Weise. Die Form ist letztlich nicht linear, sondern eher elliptisch; sie bietet unterschiedliche zeitliche Perspektiven und suggeriert durch die Beständigkeit eines Ortes: Unbeständigkeit.”

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