Seit zwei Wochen plagt sich Nannerl bereits mit einer kostspieligen Badekur und nur im Schneckentempo geht es aufwärts. Deshalb gibt Wolfgang Amadeus Mozart seiner kranken Schwester einen gut gemeinten Rat. Doch der stößt nicht bei allen Familienmitgliedern auf Zustimmung.
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"Ma très chère souer, glaub mir, in allem Ernste, dass das beste für dich ein Mann wäre. Und eben deswegen, weil es sehr Einfluss auf deine Gesundheit hat, wünschte ich von Herzen, dass du bald heiraten könntest."
"Du würdest hier Geld genug verdienen, zum Beispiel in Privatakademien zu spielen und mit den Lektionen. Durch das Einkommen deines Mannes, durch dein eigenes und durch das meinige können wir schon auskommen und vergnügt zusammen leben". Wolfgang Amadeus Mozart an seine Schwester Nannerl
Wo ist also der Haken? Der Haken hat einen Namen und steht den Geschwistern Mozart eigentlich sehr nahe: Vater Leopold. Erst schleppt der Sohn Constanze Weber an – ein flatterhaftes Weib – und nun auch noch das Nannerl. Für sie bevorzugt Leopold jemanden mit großem Finanzpolster. Als Nannerls Verehrer um ihre Hand anhält, weist Leopold Mozart den Antrag schroff ab. Als Wolfgang seine Constanze heiraten möchte, verweigert Leopold zunächst die Zustimmung. Das Heiratsverbot prallt jedoch an Wolfgang ab: 1782 ehelicht er Constanze. Der Vater schmollt und feiert nicht mit. Nannerl heiratet ebenfalls zwei Jahre später. Allerdings nicht ihren Geliebten, sondern einen älteren Witwer, der fünf Kinder mit in die Ehe bringt. Leopold Mozart hat ihn ausgewählt.
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Sendung: "Allegro" am 19. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK