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10. Mai 1894 – Der Filmkomponist Dimitri Tiomkin wird geboren Klänge der Prärie

Ausgerechnet ein russischer Emigrant wird zu dem Mann, der dem amerikanischsten aller Filmgenres seinen typischen Sound schenkt: dem Western. Ein Porträt des Komponisten und Pianisten Dimitri Tiomkin.

Bildquelle: imago/ image courtesy of bison archives

Was heute geschah

10. Mai 1894 - Der Filmkomponist Dimitri Tiomkin wird geboren

Dimitri Tiomkin wird in Kremenchuk geboren, heute Ukraine, damals Russisches Zarenreich. Der Junge zeigt früh musikalisches Talent und wird von seiner Mutter, einer Musiklehrerin, gefördert. Als Student findet er einen Platz am St. Petersburger Konservatorium. Zunächst sieht alles nach einer Karriere als Konzertpianist aus.

Über Umwege nach Hollywood

Doch es kommt anders. Nach der Oktoberrevolution von 1917 sind die Zukunftsaussichten für junge, erfolgshungrige Künstler ungewiss. Auch Tiomkin verlässt seine Heimat und landet nach Umwegen über Deutschland und Frankreich in Hollywood.

Eine Steppe ist eine Steppe … ist eine Steppe. Der Kosake und der Cowboy sind sich doch im Grunde ganz ähnlich. Und die amerikanische Prärie erinnert mich sehr an die russische Steppe.
Dimitri Tiomkin

Dank an Mozart

1955 erhält Dimitri Tiomkin als Filmkomponist seinen dritten Oscar, diesmal für die Musik zu "Es wird immer wieder Tag“. Er nutzt die Gelegenheit, um "an einen Faktor zu erinnern, ohne den sein Erfolg nicht möglich gewesen wäre“ und zählt die Namen berühmter klassischer Komponisten auf: "Ladies and Gentleman, I like to thank Johann Brahms, Johann Strauß, Richard Strauss, Mozart, George Gershwin …"

Großer Erfolg mit "Zwölf Uhr mittags"

Tiomkin ist der Mann der Stunde, wenn es um Musik für die großen Kassenschlager der Traumfabrik Hollywood geht. Schon 1953 gab es zwei Oscars für ihn: für den Orchestersoundtrack zu "Zwölf Uhr mittags“ und für den Schlager "Do not forsake me, oh my darling" aus dem gleichen Film. Seit diesem Hit gilt Tiomkin auch als "Vater des Filmsongs". Alle Studios wollten für ihre Filme nun auch so eine Nummer.

Klangmächtige Themen

Aus dem russische Exilanten und begabten Pianisten ist der Mann geworden, der die amerikanische Filmmusik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt hat. Mit klangmächtigen Themen, die die Abenteuer mutiger Männer erst zu wahren Heldentaten machten.

WAS HEUTE GESCHAH

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8.30 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

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