London, 13. November 1959. Die Academy of St Martin in the Fields gibt ihr erstes Konzert. Nicht irgendwo in London, sondern zentral gelegen am Trafalgar Square. An einer Ecke des weiträumigen Platzes ragt der Glockenturm von St. Martin in the Fields keck in die Luft. Der avancierte Kirchen-Neubau des frühen 18. Jahrhunderts passt zur Geschichte des Hauses, das heute in der Krypta ein Café birgt. Und es passt zur Geschichte der Academy of St Martin in the Fields, kurz: ASMF.
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Neville Marriner ist Geiger, hat unter Toscanini, Furtwängler oder Szell gespielt. In London tut er sich 1958 mit renommierten Kollegen zusammen, um gemeinsam Kammermusik zu spielen. Die Handvoll Musiker bilden ein reines Streicher-Ensemble. Sie konzentrieren sich auf Barockmusik, daher brauchen sie keinen Dirigenten. Mit inspirierten Konzerten wird das Ensemble bald bekannt – auch international. Denn ab Anfang der 1960er-Jahre spielt die Academy Platten ein. Auf der ersten CD finden sich Werke von Torelli, Locatelli, Albicastro und Händel. Das Revival der Barockmusik ab den 1970er-Jahren nimmt die Academy vorweg. Allerdings musizieren Sir Neville und Kollegen auf modernen Instrumenten.
Bald wächst das Ensemble, Bläser kommen dazu. Neben Barock wird auch klassisches, romantisches und zeitgenössisches Repertoire aufgeführt. Um 1970 wechselt Sir Neville daher ans Dirigentenpult. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist der amerikanische Violinist Joshua Bell musikalischer Direktor; Neville Marriner starb 2016 mit 92 Jahren.
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Sir Neville Marriner and the Academy of St Martin in the Fields
Bis heute hat die ASMF über 500 Aufnahmen vorgelegt. Die Fülle an CDs, die frische Musizierweise und die brillante Aufnahmetechnik haben die Academy of St Martin in the Fields seit dem Antrittskonzert vom 13. November 1959 zu einem der weltweit bekanntesten Orchester werden lassen.
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Sendung: "Allegro" am 13. November 2020 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK