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Was heute geschah – 16. September 1925 B. B. King wird geboren

In Berclair, Mississippi, wird am 16. September 1925 Riley Benjamin King geboren, der später unter dem Namen B. B. King zu einem der weltberühmtesten Blues-Musiker und Rock-Vorbilder wird.

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Die Sendung zum Anhören

Er taufte sie Lucille. Seine Gitarre. Denn unter seinen Händen wurde das Instrument zu einer Person. Wie diese Gitarre klagte! Wie sie juchzte und jubilierte! Das tat vor ihr niemand so. Aber viele machten es ihr nach. Der Mann, zu dem Lucille gehörte, nannte sich B. B. King. Das kam von "Blues Boy" King. Aus dem Boy wurde in einer sechs Jahrzehnte währenden Karriere ein Grandseigneur des lustvoll gekneteten Blues-Spiels auf einer E-Gitarre. Er war der berühmteste der "drei Kings" des elektrifizierten Blues, neben Albert King und Freddie King, die beide seiner Generation angehörten, aber nicht mit ihm verwandt waren.

SCHELLACKPLATTEN ALS INSPIRATION

Er hieß eigentlich Riley Benjamin King, war Sohn eines Farmpächter-Ehepaars, das sich trennte, als er vier war. Er zog daraufhin zu seinen Großeltern. Er sang Gospel und hörte Schellackplatten, die seiner Tante gehörten. Musik wie diejenige des Country-Blues-Sängers und Gitarristen Blind Lemon Jefferson fesselte ihn.

B. B. King – Three O'Clock Blues

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B.B. King - Three O Clock Blues | Bildquelle: Lazyfingers61 (via YouTube)

B.B. King - Three O Clock Blues

EIN NUMMER-1-HIT 1951

Riley B. King ging nach Memphis, lernte Gitarre. Ein Verwandter seiner Mutter war der Blues-Musiker Bukka White. Der unterstütze Riley, der als Radio-Discjockey bei einem Sender in Memphis zu arbeiten begann und sich 1949 erstmals als Musiker ins Studio wagte. Nach einigen Durststrecken nahm er 1951 in einem improvisierten Studio das Stück "Three O'Clock Blues" auf, das von einem anderen erfolgreichen Bluesmusiker stammte: Lowell Fulson. Kings Aufnahme in einem zupackenden, von Fulsons Aufnahme stark abweichendem Arrangement mit zwei Gitarren, zwei Saxophonen, Klavier, Schlagzeug und Gesang wurde zu einem Nummer-1-Hit in den Rhythm'n'Blues-Charts.

ICH KANN MEIN BABY NICHT FINDEN!

Mit dieser Aufnahme hatte jemand seine Stimme gefunden – auf den Saiten und in der Kehle. Der Gesang B. B. Kings in dieser Aufnahme steckt voller souliger Energie, die Stimme schießt nach oben zu drängenden Spitzentönen und hangelt sich dann in rau-nervösen Girlanden nach unten; denn schließlich geht es um Existentielles: Es ist drei Uhr morgens, und "my baby can't be found". Das ist Grund für Zerknirschung und klagende Sorge – stimmlich fesselnd umgesetzt. Und auch im Gitarrensolo ist im Ansatz schon der Stil erkennbar, mit dem King großen Einfluss auf spätere Rock- und Popmusiker haben wird: jenes melodiöse und attackenreiche Weinen und Singen mit aufheulenden Tönen, die entstehen, wenn man eine Gitarrensaite auf dem Griffbrett feinfühlig und energisch zugleich zu den Nachbarsaiten hinzieht.

B. B. King & Eric Clapton

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Riding With The King - B.B. King & Eric Clapton | Bildquelle: trezzzy (via YouTube)

Riding With The King - B.B. King & Eric Clapton

AUCH AUF ERICS RÜCKSITZ IST LUCILLE DABEI

Mit diesem Spiel und Gesang wurde der Blues Boy zum Star. Damals spielte er noch nicht jene "Halbresonanzgitarre", die man später mit ihm verband – eine elektrifizierte Gitarre mit flachem, nicht vollständig hohlem Korpus; die wurde erst Jahre nach Kings erstem Erfolg entwickelt. Bis kurz vor seinem Tod mit 89 Jahren zog es King auf die Bühne, immer in Begleitung von Lucille. Mit einem seiner berühmtesten Bewunderer, Eric Clapton, nahm King im Jahr 2000 das Grammy-gekürte Album "Riding With The King" auf: Auf dessen Coverfoto sitzt B. B. King hinter Eric Clapton auf dem Rücksitz eines Autos mit offenem Verdeck und weißen Sitzen – und seine schwarze "Lucille" lehnt neben ihm. 16 Exemplare desselben Gitarrenmodells (der Firma Gibson, die neben Fender zu den bekanntesten amerikanischen Gitarrenherstellern gehört; seines ist das Modell ES-355) spielte King im Laufe seines Lebens. Fürs Publikum war es stets die eine. Und damit eine Geschichte echter Treue.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7.40 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

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