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Monatelang hing es in der Luft, nun ist es offiziell: Sir Simon Rattle wird ab 2017 Musikdirektor beim London Symphony Orchestra. Nach eineinhalb Jahrzehnten bei den Berliner Philharmonikern kehrt der Brite in seine Heimat zurück.

In den letzten Wochen hat Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern mehrere umjubelte Konzerte in London gegeben. In Interviews hatte er immer wieder beteuert, dass er nicht abgeneigt sei, in seine britische Heimat zurückzukehren. Was schon länger als Gerücht kursierte, ist nun offiziell: Ab Herbst 2017 wird Rattle Chefdirigent beim London Symphony Orchestra.

Wechsel zum London Symphony Orchester

Ab Herbst 2017 wird Simon Rattle Musikdirektor beim London Symphony Orchestra. Bis 2018 wird er die Berliner Philharmoniker noch parallel leiten. | Bildquelle: picture-alliance/dpa Der gebürtige Liverpooler freut sich darauf, wieder in seiner Heimat zu arbeiten. Es fühle sich an wie eine Heimkehr, so Rattle. Er könne sich für die nächsten Jahre "keine bessere und inspirierendere" Aufgabe vorstellen. Rattles Vertrag bei den Berliner Philharmonikern läuft 2018 aus. Von Herbst 2017 bis dahin werde er in beiden Städten aktiv sein, so Rattle.

Rattle fordert neuen Konzertsaal

Der neue Vertrag beim London Symphony Orchestra läuft zunächst für fünf Jahre. Das Engagement in London werde sein letzter größerer Job sein, so Rattle. Allerdings kritisierte der 60-Jährige Brite die - seiner Meinung nach - unzureichenden Konzertsäle in der britischen Hauptstadt.

Rattle fordert deshalb den Bau eines neuen Konzerthauses. Londons Musikliebhaber verdienten einen Konzertsaal, in dem das Orchester aufblühen könne, so Rattle. Nun wollen Londons Bürgermeister Boris Johnson und der britische Finanzminister George Osborne den Bau einer neuen Musikhalle prüfen.

Abschied von den Berliner Philharmonikern

Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern | Bildquelle: picture-alliance/dpa Seit 2002 ist Simon Rattle Chef der Berliner Philharmoniker. Für viele hätte diese Verbindung noch lange weiter bestehen können. Anfang 2013 hatte der Brite allerdings mitgeteilt, dass er die Berliner Philharmoniker 2018 verlassen werde. "Ich bin mir sicher, dass es dann an der Zeit ist, dass jemand anderes die große und großartige Herausforderung übernehmen sollte, die Berliner Philharmoniker heißt. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Ich liebe dieses Orchester und habe auch deswegen den Musikern meinen Entschluss so früh wie möglich mitgeteilt", sagte Simon Rattle.

Wenn sein Vertrag in Berlin ausläuft, kann Simon Rattle auf 16 Jahre Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmoniker zurückblicken. Länger war er nur beim City of Birmingham Symphony Orchestra Chefdirigient: insgesamt 18 Jahre. Die Berliner Philharmoniker werden am 11. Mai 2015 einen neuen Chefdirigenten wählen.

Nachfolge mit Tradition

Beim London Symphony Orchestra folgt Simon Rattle in Amt als Chefdirigent seinen Vorgängern André Previn, Michael Tilson Thomas, Sir Colin Davis und Valery Gergiev, der 2015 neuer Chefdirigent der Münchner Philharmoniker wird. Rattle kündigte an, ähnlich wie in Berlin auch in London mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und ihnen den Zugang zur Musik zu öffnen.