SWEET SPOT.
Neugierig auf Musik
Am 15. Januar ist der Schauspieler und Sprecher Ferdinand Schmidt-Modrow gestorben. Er lieh seine Stimme nicht nur unserer TV-Sendung, er verkörperte auch die Rolle des Max in der 24-teiligen Mini-Hörspielreihe "Winterreise". Die Serie ist inspiriert vom berühmten Liederzyklus von Franz Schubert und erzählt die Liebesgeschichte von Max und Madita.
Bildquelle: Grafik: Kim Hoss
Max ist Musiker - und frisch verlassen worden: von Madita, die einen anderen kennengelernt hat. In der Nacht, in der er die gemeinsame Wohnung verlässt, sprayt er noch schnell ein Herz an ihre Hauswand, um ein Zeichen seiner Liebe zu hinterlassen. Dann schmeißt er sich in sein Auto und fährt davon, planlos durch eine Schneelandschaft - von einem Ort zum anderen.
Hier gehts zu allen Folgen der Winterreise.
Er hat keine eigene Wohnung, weil er vorher bei Madita und ihren Eltern gewohnt hat. Er schläft im Auto, bei einem Freund und klickt sich durch sein Smartphone, um eine günstige Unterkunft zu finden. Max trinkt, tanzt in Clubs und versucht alles, um auf andere Gedanken zu kommen. Dennoch: Er durchlebt eine wahre Gefühlshölle, würde am liebsten zurückfahren, die Geliebte packen und sie nicht mehr loslassen.
Im Grunde weiß Max, dass seine Liebe keine Chance mehr hat. Madita ist sich dem schon längst klar, auch wenn sie immer noch eine gewisse Nähe zu ihm verspürt. Hin- und hergerissen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart leidet Max, sieht ab und an mal einen Lichtblick, Maditas Zuneigung doch noch einmal gewinnen zu können. Und wer weiß, wie es endet.
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Folge 1: Ertappt
"Die Liebe liebt das Wandern - Gott hat sie so gemacht - Von einem zu dem andern. Fein Liebchen, gute Nacht!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 1 "Gute Nacht" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 2: Fassungslos / Verwirrt
"Der Wind spielt mit der Wetterfahne Auf meines schönen Liebchens Haus. Da dacht' ich schon in meinem Wahne, Sie pfiff den armen Flüchtling aus." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 2 "Wetterfahne" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 3: Durchgefrohren
"Gefrorne Tropfen fallen von meinen Wangen ab: Ob es mir denn entgangen, dass ich geweinet hab'?" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 3 "Gefrorne Tränen" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 4: 1. Schritt
"Mein Herz ist wie erstorben, kalt starrt ihr Bild darin; schmilzt je das Herz mir wieder, fließt auch ihr Bild dahin!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 4 "Erstarrung" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 5: Betrunken
"Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum; Ich träumt' in seinem Schatten so manchen süßen Traum." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 5 "Der Lindenbaum" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 6: Benebelt
"Manche Trän' aus meinen Augen ist gefallen in den Schnee; Seine kalten Flocken saugen durstig ein das heiße Weh." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 6 "Wasserflut" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 7: Nutzlos
"Der du so lustig rauschtest, Du heller, wilder Fluß; Wie still bist du geworden, gibst keinen Scheidegruß." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 7 "Auf dem Flusse" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 8: Aufbruch
"Es brennt mir unter beiden Sohlen, tret' ich auch schon auf Eis und Schnee, ich möcht' nicht wieder Atem holen, bis ich nicht mehr die Türme seh'." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 8 "Rückblick" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 9: Frust
"Bin gewohnt das Irregehen, 's führt ja jeder Weg zum Ziel; Uns're Freuden, uns're Wehen, alles eines Irrlichts Spiel!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 9 "Irrlicht" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 10: Abgetaucht
"Nun merk' ich erst wie müd' ich bin, da ich zur Ruh' mich lege; Das Wandern hielt mich munter hin auf unwirtbarem Wege." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 10 "Rast" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 11: Tagtraum
"Ich träumte von Lieb um Liebe, von einer schönen Maid, von Herzen und von Küssen, von Wonne und Seligkeit. Und als die Hähne krähten, da ward mein Herze wach; Nun sitz' ich hier alleine und denke dem Traume nach." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 11 "Frühlingstraum" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 12: Stickig
"So zieh ich meine Straße dahin mit trägem Fuß, durch helles, frohes Leben einsam und ohne Gruß." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 12 "Einsamkeit" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 13: Aufatmen
"Von der Straße her ein Posthorn klingt. Was hat es, daß es so hoch aufspringt, mein Herz? Die Post bringt keinen Brief für dich. Was drängst du denn so wunderlich, mein Herz?" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 13 "Die Post" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 14: Versunken
"Der Reif hatt' einen weißen Schein mir übers Haar gestreuet; da glaubt' ich schon ein Greis zu sein und hab' mich sehr gefreuet." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 14 "Der greise Kopf" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 15: Erinnerung
"Eine Krähe war mit mir aus der Stadt gezogen, ist bis heute für und für um mein Haupt geflogen." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 15 "Die Krähe" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 16: Fassen oder Lassen
"Schaue nach dem einen Blatte, hänge meine Hoffnung dran; spielt der Wind mit meinem Blatte, zittr' ich, was ich zittern kann." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 16 "Letzte Hoffnung" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 17: Fehl am Platz
"Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten; es schlafen die Menschen in ihren Betten, träumen sich manches, was sie nicht haben." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 17 "Im Dorfe". | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 18: Nervig
"Das nenn' ich einen Morgen, so recht nach meinem Sinn!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 18 "Der stürmische Morgen" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 19: Prickeln
"Ein Licht tanzt freundlich vor mir her, ich folg' ihm nach die Kreuz und Quer; ich folg' ihm gern und seh's ihm an, dass es verlockt den Wandersmann." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 19 "Täuschung" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 20: Verlegenheit
"Was vermeid' ich denn die Wege, wo die ander'n Wand'rer geh'n, suche mir versteckte Stege, durch verschneite Felsenhöh'n?" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 20 "Der Wegweiser" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 21: Reizüberflutung
"O unbarmherz'ge Schenke, doch weisest du mich ab? Nun weiter denn, nur weiter, mein treuer Wanderstab!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 21 "Das Wirtshaus" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 22: Herz in der Hose
"Lustig in die Welt hinein gegen Wind und Wetter! Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter!" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 22 "Mut" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 23: Rausch
"Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n, hab' lang und fest sie angeseh'n;" Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 23 "Die Nebensonnen" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
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Folge 24: Loslassen?
"Und er läßt es gehen, alles wie es will, dreht, und seine Leier steht ihm nimmer still." Aus Schuberts "Winterreise", Nr. 24 "Der Leiermann" | Bildquelle: Alescha Birkenholz
Vor dem Hintergrund der 24 Lieder der Winterreise von Franz Schubert sind 24 kurze Hörspiel-Folgen entstanden. Ab dem 9. Januar gibt es online jeden Tag eine neue Folge, die die Geschichte des einsamen jungen Wanderers neu erzählen – in einer Welt von heute, aber immer noch in der kalten Jahreszeit samt einer emotionalen Tour de Force: zwischen Facebook, WhatsApp und veganen Cafés, zwischen Hoffnungslosigkeit und Euphorie.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von SWEET SPOT, dem jungen Magazin von BR-KLASSIK, und dem Klassik-Streaming-Portal Grammofy, wo sich die originalen Lieder der Winterreise passend zum jeweiligen Kurz-Hörspiel-Teil nachhören lassen - gesungen von Christoph Prégardien.
Hier alle Folgen zum Anhören.
Max: Ferdinand Schmidt-Modrow
Madita: Laura Maire
Max' Freund Joshi: Clemens Nicol
Sören: Friedrich Custodio
Sara: Antonia Goldhammer
Mann mit Hund: Jerzy May
Bedienung im Café: Berenike Beschle
Türsteher: Christian Schuler
Obdachloser: Heinz Peter
Partybesucher: Sebastian König, Frank Schwarz, Clemens Nicol & Jakob Steiner
Navigationsgerät: Katharina Roeb
Nachrichtensprecherin: Diana Gaul
Titel-Sprecher: Peter Veit
Hund Hasso: Mogli
Violine: Rebecca Friedman
Gesang: Helena Stössel
Schlagzeug: Christoph Brandes
Autorin & Geräusche: Katharina Roeb
Regie: Antonia Goldhammer & Frank Schwarz
Musik: Monaco Maschin
Geräusche & Produktion: Frank Schwarz
Redaktion: Annekatrin Schnur (SWEET SPOT), Natascha Klotschkoff (Grammofy)