2002 kam an der Bayerischen Staatsoper eine fantasievolle Produktion von Leoš Janáčeks Tieroper "Das schlaue Füchslein" heraus. 16 Jahre später kann man dem liebenswerten Alterswerk in München endlich wiederbegegnen: bei zwei konzertanten Opernaufführungen mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Bildquelle: Bureau Mirko Borsche
Fast siebzig Jahre alt war der mährische Komponist Leoš Janáček, als er 1923 sein Tierepos vom "Schlauen Füchslein" vollendete. Sein Libretto handelt auf der einen Seite von den Abenteuern einer gewitzten Füchsin: Sie reißt Hühner, wird vom Förster gefangen, kann fliehen, verliebt sich in einen attraktiven Fuchs, heiratet ihn, bekommt Nachwuchs - und wird auf der Jagd nach Beute unversehens von einem Landstreicher erschossen. Aber ihre Jungen ziehen neugierig in die Welt. Auf der anderen Seite träumen die Repräsentanten einer spießigen Dorfgemeinschaft von einem freieren Leben mit einem Zigeunermädchen. Am Ende glaubt der geläuterte Förster in einem jungen Füchslein dessen Mutter wiederzuerkennen …
Als "tschechischen Sommernachtstraum" hat man Janáčeks pfiffige Fabel bezeichnet, die sich unter seinen lichten Klängen zur tiefgründigen Parabel über den Kreislauf der Natur weitet. Die ungemein reiche Partitur weckt Assoziationen an Debussy, an Volksmusik und Tierlaute. Und wenn Franz Welser-Möst Janáčeks Kosmos zum Leben erweckt, kann man sich auf eineinhalb vergnügliche und nachdenkliche Stunden freuen. Zumal ihm ein exquisites Ensemble zur Seite steht, das auch in drollige Tierrollen wie Dackel, Mücke, Frosch, Dachs oder Eule schlüpft.
Leoš Janáček:
"Das schlaue Füchslein"
Oper in drei Akten und neun Bildern
Mit Martina Janková, Angela Brower, Kurt Azesberger, Markus Eiche, Alan Held, Tareq Nazmi u.a.
Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Franz Welser-Möst
München, Philharmonie im Gasteig
Termine:
15. Februar und 16. Februar 2018, jeweils 20:00 Uhr