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Album der Woche – Claire Huangci "Made in USA"

2011 gehörte sie in München zu den Preisträgerinnen des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD, 2018 gewann sie den Concours Géza Anda. Längst ist die amerikanische Pianistin Claire Huangci eine gefragte Künstlerin mit einer beeindruckenden Diskographie. Ihr Repertoire reicht vom Barock über die deutsche und russische Romantik bis zu Komponisten der Moderne. Unermüdlich auf der Suche nach wenig bekanntem Repertoire, hat Claire Huangci auch für ihr jüngstes Album ein paar Entdeckungen gemacht.

Bildquelle: Alpha

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"Made in USA" nennt die amerikanische Pianistin Claire Huangci diese CD. Die Werke, die sie spielt, könnten unterschiedlicher kaum sein, die Palette reicht von Gershwins "Rhapsody in blue" über Amy Beachs "Variations on Balcan Themes" bis zur Klaviersonate von Samuel Barber. Der verwendete, wenn auch recht frei, Arnold Schönbergs streng zwölftönigen Kompositionsstil, und der trifft dann eben auf die lässig swingenden, von den berühmten blue notes durchsetzten Jazz-Anklänge aus der Feder von George Gershwin.

Barber schrieb für Horowitz

Egal, ob es der tiefschürfende, gedankenschwere Barber ist oder der unbekümmert genial mit Jazz-Harmonien und Jazz-Rhythmen würfelnde Gershwin, Claire Huangci spielt das alles fantastisch. Barber schrieb seine Sonate in den späten vierziger Jahren für keinen Geringeren als den großen Pianisten Vladimir Horowitz, und der hob sie 1949 auch aus der Taufe. Entsprechend hoch waren Barbers Anforderungen an die Virtuosität des Interpreten. Claire Huangci meistert sie mühelos, versteht es gleichzeitig, der komplexen Komposition ebenso viel Struktur wie Drive zu verleihen und den eindrucksvollen langsamen Satz unglaublich intensiv zu gestalten.

Beach schrieb aus dem Geist der Romantik

Bindeglied zwischen Gershwin und Barber sind die "Variations on Balcan Themes" der 1867 geborenen Amy Beach. Die war nicht nur eine Pionierin der Frauenbewegung, sondern auch eine richtig bedeutende Komponistin. Ihr Interesse für die Volksmusik beschränkte sich nicht auf die neue Welt. Über einen Missionar lernte Beach bulgarische Volkslieder kennen, die ihrem Variationszyklus zugrunde liegen. Ein Werk ganz aus dem Geist der Romantik, das in einen bewegenden Trauermarsch mündet. Zurecht hält Claire Huangci den Zyklus für "die eigentliche Entdeckung" ihrer intensiven Beschäftigung mit amerikanischer Musik.

Und Earl Wild bearbeitete Gershwin

Den Schlusspunkt setzt Huangci mit den sieben virtuosen Etüden des 2010 gestorbenen amerikanischen Pianisten Earl Wild nach Stücken aus Gershwins "Songbook" – richtig gute Laune-Musik, geistreich, witzig, unterhaltsam, mal ein bisschen melancholisch, immer bestens arrangiert und von Claire Huangci auch ganz genauso gespielt. Ein spannender, mal launiger, mal tiefsinniger Streifzug durch 50 Jahre amerikanische Musikgeschichte.

Infos zur CD

"Made in USA"

George Gershwin:
"Rhapsody in Blue"
Amy Beach:
Variations on Balkan Themes op. 40
Samuel Barber:
Klaviersonate op. 26
Earl Wild:
Seven Virtuoso Etudes after Gershwin

Claire Huangci (Klavier)

Label: Alpha


Sendung: "Piazza" am 28. September 2024 ab 8.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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