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Allgemeine Zustimmung zur Konzertsaal-Entscheidung "Ein grosses Geschenk für die gesamte Musikwelt"

Der neue Konzertsaal wird im Werksviertel am Münchner Ostbahnhof gebaut. Seit Jahren wurde über den Standort diskutiert. Am 8. Dezember gab das bayerische Kabinett seine Entscheidung bekannt.

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Interview

Nikolaus Pont, Manager des BRSO, zur Konzertsaal-Entscheidung

Das Werksviertel, also das ehemalige Pfanni-Gelände am Münchner Ostbahnhof, hat den Zuschlag des Kabinetts erhalten. Es wird Standort des großen neuen Konzertsaals, über den seit Jahren diskutiert wurde. Darauf hat sich das Kabinett in seiner Sitzung verständigt und damit den Vorschlag von Minister Ludwig Spaenle angenommen. BR-Intendant Ulrich Wilhelm begrüßt das Ergebnis: "Der Bayerische Rundfunk begrüßt, dass die Bayerische Staatsregierung eine klare und nachvollziehbare Standortentscheidung getroffen hat. Der neue Konzertsaal und das von der Staatsregierung geplante Kreativviertel schaffen die am lebendigen Musikstandort München so dringend nötige Infrastruktur für eine neue Begegnungsstätte verschiedenster Musikrichtungen."

Spaenle spricht von einer Entscheidung für einen Saal von Spitzenniveau. Er verspricht einen Saal mit 1.800 Plätzen und eine kleinere Spielstätte mit 300 Plätzen; Baubeginn soll noch vor 2018 sein. Der Konzertsaal soll vor allem Heimat sein für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. "Das Kreativviertel wird zum Fliegen kommen. Wir werden die weltweite Konkurrenz nicht fürchten müssen", äußert sich Spaenle über die Entscheidung.

Auch Mariss Jansons, Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, zeigt sich erleichtert. Nach so vielen Jahren der Gespräche und mancher Enttäuschung, aber auch der nie aufgegebenen Hoffnung, freue er sich sehr, dass die Entscheidung für einen neuen Konzertsaal in München gefallen ist.

Ein großes Geschenk für die Münchner, die Bayern, die gesamte Musikwelt und nicht zuletzt für das Symphonieorchester und den Chor des Bayerischen Rundfunks.
Mariss Jansons

Gelände im Umbruch

Das ehemalige Pfanni-Gelände, auf dem früher Knödel und Kartoffelpüree produziert wurden, wird derzeit ohnehin umgestaltet. Nötig sind nun noch intensive Verhandlungen mit dem Eigentümer.
Ausgeschieden ist damit der zweite mögliche Standort im Münchner Westen. Dort war die denkmalgeschützte Paketposthalle im Gespräch. Sie hatte in einem Gutachten als möglicher Standort den zweiten Platz belegt.

Das Pfanni-Gelände

Vollendung 2020?

Ein neuer Konzertsaal soll sich nach jahrelanger Debatte schnell umsetzen lassen. Schließlich wollte Ministerpräsident Horst Seehofer den neuen Konzertsaal noch in seiner Amtszeit unumkehrbar auf den Weg bringen. Im Idealfall sollte er 2020 fertig sein.

Denn dann soll der Münchner Gasteig mit seiner Philharmonie saniert und für mehrere Jahre geschlossen werden. Ist der neue Konzertsaal nicht fertig, würden kostspielige Ausweichquartiere benötigt. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte schon seit einiger Zeit das Werksgelände als Standort für den neuen Münchner Konzertsaal favorisiert. "Das ist ein guter Tag für die Musikstadt München", so Reiter. "Ich freue mich, dass es zu einer Entscheidung gekommen ist, die aus meiner Sicht schnell umsetzbar sein wird."

Positive Signale von SPD und Freien Wählern

Grundsätzliche Zustimmung zu einem neuen Konzertsaal für München kommt von der kulturpolitischen Sprecherin der SPD im Landtag, Isabell Zacharias. Sie mahnt aber ein Kulturkonzept für ganz Bayern an. Michael Piazolo von den Freien Wählern freut sich, dass es mit dem neuen Konzertsaal nun vorangeht. Dass aber beide Standorte von privaten Investoren stammen, sei nach so langer Debatte ein Schlag ins Gesicht der Staatsregierung. Er sei aber froh, so Piazolo, dass private Investoren konkrete Lösungen anbieten.

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