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Armida Quartett über Klassik und Nachhaltigkeit Was Musiker für den Klimaschutz tun können

Klassische Musiker*innen leben nicht gerade klimafreundlich. Auf vielen Reisen für Gastspiele und Konzerttourneen sammeln sich viele Flugkilometer. Der Verein "Orchester des Wandels" will das ändern und hat jetzt das Armida Quartett als neue Botschafter gewonnen.

Armida Quartett | Bildquelle: Felix Broede

Bildquelle: Felix Broede

In erster Linie betrachtet Geigerin Johanna Staemmler vom Armida Quartett ihre neue Aufgabe als Botschafterin der Initiative "Orchester des Wandels" als eine symbolische. Zusammen mit den Mit-Musiker*innen des Streichquartetts will sie in verschiedenen Aktionen und im gemeinsamen Austausch Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit schaffen. "Wir wollen Brücken schlagen", erzählt Johanna Staemmler im Interview mit BR-KLASSIK. Dafür hätten sie eine Kooperation mit der Helmholtz-Gesellschaft geschlossen, so Staemmler. Forschende treten bei ihren Konzerten auf, halten Vorträge, und die Musiker*innen des Quartetts spielen Konzerte in Naturschutzgebieten oder in Bildungszentren.

Das Armida Quartett reflektiert seine Arbeit

Armida Quartett | Bildquelle: Felix Broede Das Armida Quartett denkt mittlerweile viel über Reisen nach | Bildquelle: Felix Broede Auch ihre eigene Arbeit und vor allem die eigene Klimabilanz hat das Armida-Quartett reflektiert und einen grünen Leitfaden verfasst. Darin ist beispielswiese festgelegt, wie das Quartett reist und woher der Strom kommt. Letztlich, findet die Geigerin, müsse jeder die Grenzen dessen, was der einzelne für sich tun kann, um das Klima zu schützen, selbst festlegen. Für sie und ihre Kolleg*innen ist jedenfalls klar: Für ein Konzert nach Shanghai fliegen? Das geht nicht mehr.

JubiläumsFestival im Fünf-Seen-Land

Das JubiläumsFestival ist das neue Kammermusikfestival im Fünf-Seen-Land. Unter dem Motto "Festival der Sinnlichkeit" findest es vom 3. bis 6. Juni im Florian-Stadl im Kloster Andechs statt. Das Armida Quartett spielt am 3. Juni ab 19.30 Uhr Musik von Franz Schubert und Johannes Brahms.

Wie viel kann Musik wirklich zur Nachhaltigkeit beitragen?

Das "Orchester des Wandels" möchte mit der Emotionalität der Musik das Publikum zum Nachdenken anregen. Aber funktioniert das wirklich? Immerhin fahren viele Menschen mit dem Auto zum Konzert und pusten so vor und nach der Veranstaltung CO2 in die Luft. Kunst sei aber durchaus in der Lage, den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, hält die Geigerin Johanna Staemmler dagegen: "Für alle diese Dinge hilft es, wenn man positiv angeregt wird und Inspiration bekommt".

Deshalb will die Geigerin niemanden etwas vorschreiben und appelliert an die Selbstverantwortung eines jeden einzelnen. Jeder Mensch solle bei sich schauen, was er für sich verändern und wie der erste Schritt aussehen könne, so Staemmler. Ökodiktatur? Nein, danke!

Sendung: "Leporello" am 2. Juni 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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