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Die neue Saison der Bamberger Symphoniker 75 Jahre Musik für die ganze Welt

75 Jahre Bamberger Symphoniker, 75 Jahre Kulturbotschafter in der Welt: Die bevorstehende Jubiläumssaison 2020/2021 mit zahlreichen Konzerten im In- und Ausland hätte sich das Orchester bei der Planung vor der Corona-Krise anders vorgestellt. Doch Intendant Marcus Rudolf Axt gibt schon mal einen Ausblick, wie die Spielzeit 2020/2021 im Idealfall aussehen könnte. Richtig stolz ist Axt auf das Bamberger Publikum, das kürzlich zum "Publikum des Jahres" gekürt wurde.

Bildquelle: Andreas Herzau

75 Jahre Bamberger Symphoniker

Intendant Marcus Rudolf Axt im Gespräch

Sehr, sehr treu - und wahnsinnig neugierig: So charakterisiert Intendant Marcus Rudolf Axt das Publikum der Bamberger Symphoniker. Etwa zehn Prozent der Einwohner Bambergs sind Abonnenten der Symphoniker, eine weltweit wohl einmalige Konstellation. Die offene Neugierde des Publikums bezieht sich auch auf zeitgenössische Werke und neue Formate. Und so hat man für die kommende Saison die Geigerin Patricia Kopatchinskaja als Porträtkünstlerin eingeladen, die in einem der Konzerte das ihr gewidmete Violinkonzert von Luca Francesconi uraufführen wird.

Namhafte Solisten und Gastdirigenten

Freuen kann sich das Publikum auf große Namen wie Andras Schiff, Kirill Gerstein, Piotr Anderszewski, Sol Gabetta, Lars Vogt, Mitsuko Uchida, Gidon Kremer, Isabelle Faust und Nikolaj Szeps-Znaider. Neben Chefdirigent Jakub Hrůša werden auch Christoph Eschenbach, Cristian Măcelaru, Ehrendirigent Herbert Blomstedt, Jukka-Pekka Saraste, Barbara Hannigan und Ingo Metzmacher am Pult der Bamberger Symphoniker stehen.

Konzertprogramm von 1946

Höhepunkt der Jubiläumssaison ist für Intendant Marcus Rudolf Axt ein Sonderkonzert unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten am 18. März 2021, fast auf den Tag genau 75 Jahre nach Gründung des Orchesters. Mit Ludwig van Beethovens Leonoren-Ouvertüre, dem Violinkonzert und der Symphonie Nr. 7 stehen dieselben Werke auf dem Programm wie 1946.

75 Jahre Bamberger Symphoniker heißt auch 75 Jahre Musik für die ganze Welt und Dankbarkeit für ein großartiges Publikum.
Intendant Marcus Rudolf Axt

Eine Saison mit viel Tanz

Tanzen, sagt Intendant Axt, gehört zu Festen und Feiern seit jeher unzertrennlich dazu. Und so spiegelt sich der Tanz in all seinen Facetten in der ganzen Saison wider: Tänze in symphonischen Werken wie Walzer, Polkas, Mazurken und Ballettmusiken. Die Saison eröffnen wird Chefdirigent Jakub Hrůša am 17. September mit Carl Maria von Webers "Aufforderung zum Tanz".

Es war eine große Freude, mit dem Dirigenten und dem Orchester diese Saison zu planen, weil jeder so seine Lieblingstänze hat.
Intendant Marcus Rudolf Axt

Als Kulturbotschafter in der ganzen Welt unterwegs

Die Bamberger Symphoniker sehen sich seit jeher als Reiseorchester und Kulturbotschafter auf dem ganzen Kontinent. Von den insgesamt 7.349 Konzerten in den vergangenen 75 Jahren fanden 1.188 im Ausland statt. 353 Auslandsreisen gab seit 1948: an 535 Orten in 63 Ländern. Für September 2020 sieht die Planung die erste gemeinsame Südamerika-Tournee mit Jakub Hrůša vor, im Juni 2021 soll es dann nach Japan und Taiwan gehen. Ob und wie diese und andere Gastspiele stattfinden können, steht aufgrund der Corona-Pandemie derzeit in den Sternen.

Bei so viel Reisetätigkeit will man aber den Klimaschutz nicht aus dem Auge verlieren. Eine Diskussionsgruppe um einen erweiterten Orchesterrat erörtert das Thema. So will man auf Tourneen zum Beispiel projektweise Klimakompensationen vor Ort leisten, aber auch die Bewegung vor Ort so klimafreundlich wie nur möglich gestalten. Mit Patricia Kopatchinskaja als Porträtkünstlerin konnte man zudem eine Musikerin gewinnen, die ganz offensiv mit dem Thema Ressourcenschonung und Klimaschutz umgeht.

Wir planen Klimakompensationen, die dann auch wirklich Wirkung haben in dem Land, in das wir reisen.
Intendant Marcus Rudolf Axt

Sendung: Leporello, am 30. April ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK.

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