Der österreichische Aktionskünstler Hermann Nitsch bereitet eine Malaktion bei den Bayreuther Festspielen vor. "Ich habe viel mit Rot gemalt. Aber gerade bei der 'Walküre' möchte ich das ganze Farbspektrum einsetzen". Alle "Regenbogenfarben" sollen bei der konzertanten Aufführung auf der Bühne des Festspielhauses zum Einsatz kommen, sagt er im BR-KLASSIK-Interview.
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"Es ist nicht so, dass ich eine Inszenierung aufbaue, die der 'Walküre' entspricht, sondern ich führe eine Malaktion durch, die wohl indirekt mit der farbenprächtigen, breit ausladenden Musik von Richard Wagner zu tun hat", erläutert Hermann Nitsch seine Pläne für Bayreuth. Sieht der Künstler denn Farben beim Hören von Wagner – im synästhetischen Sinne? "Ich würde sagen, ja", sagt Nitsch im BR-KLASSIK-Interview.
Die Liebe zu Wagners Musik hat mich immer berauscht.
Mit seiner Malaktion folgt der 82-Jährige den Plänen der Festspielleitung: "Man wollte gerne, dass ich während der drei Akte eine Malaktion durchführe. Das werde ich tun." Bei den Aufführungen wird Nitsch von einem Regiepult aus den Einsatz der Farben "dirigieren", die seine Mitarbeiter auf der Bühne verteilen: nach vorher anhand der Partitur Wagners festgelegtem Plan und auch improvisiert.
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Der österreichische Aktionskünstler Hermann Nitsch ...
... bereitet eine Malaktion für die Wagner Oper "Die Walküre" bei den Bayreuther Festspielen vor. "Ich habe viel mit Rot gemalt. Aber gerade bei der 'Walküre' möchte ich das ganze Farbspektrum einsetzen". Alle "Regenbogenfarben" sollen bei der konzertanten Aufführung auf der Bühne des Festspielhauses zum Einsatz kommen, sagt er im BR-KLASSIK-Interview. | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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"Es ist nicht so, dass ich eine Inszenierung aufbaue, ...
... die der 'Walküre' entspricht, sondern ich führe eine Malaktion durch, die wohl indirekt mit der farbenprächtigen, breit ausladenden Musik von Richard Wagner zu tun hat", erläutert Hermann Nitsch seine Pläne für Bayreuth. | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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Mit seiner Malaktion ...
... folgt der 82-Jährige den Plänen der Festspielleitung: "Man wollte gerne, dass ich während der drei Akte eine Malaktion durchführe. Das werde ich tun." | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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Bei den Aufführungen wird Nitsch ...
... von einem Regiepult aus den Einsatz der Farben "dirigieren", die seine Mitarbeiter auf der Bühne verteilen: nach vorher anhand der Partitur Wagners festgelegtem Plan und auch improvisiert. | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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Und während die Sänger an der Rampe agieren, ...
... "habe ich die Bühne zur Verfügung", so Nitsch. Ob nicht doch auch noch Blut in Bayreuth zum Einsatz kommt, verneinte der Künstler. | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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Klaus Florian Vogt als Siegmund in der "Walküre"
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Dass der auch als "Blutkünstler" bekannt gewordene ...
... österreichische Aktions- und Gesamtkünstler Nitsch Richard Wagners Oper "Walküre" in diesem Jahr auf dem Grünen Hügel gestalten soll, hatten die Festspiele im Februar mitgeteilt. Seine Aktion gehört zum Ersatzprogramm für eine Neuinszenierung des "Ring des Nibelungen". | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
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Sein Lebenswerk ist das Orgien-Mysterien-Theater, ...
... eine Art übergeordnetes Ur-Drama, das als Sprachkunst begann und in Performance und Bildende Kunst überging. 2005 wurde Nitsch mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. | Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
Heldentenor Klaus Florian Vogt singt auch dieses Jahr bei den Bayreuther Festspielen. | Bildquelle: BR/BR Dass der auch als "Blutkünstler" bekannt gewordene österreichische Aktions- und Gesamtkünstler Nitsch Richard Wagners Oper "Walküre" in diesem Jahr auf dem Grünen Hügel gestalten soll, hatten die Festspiele im Februar mitgeteilt. Seine Aktion gehört zum Ersatzprogramm für eine Neuinszenierung des "Ring des Nibelungen". Die musikalische Leitung der konzertanten Aufführung übernimmt Pietari Inkinen, mit dabei sind die Sänger Klaus Florian Vogt als Siegmund und Günther Groissböck als Wotan. Und während die Sänger an der Rampe agieren, "habe ich die Bühne zur Verfügung", so Nitsch. Ob nicht doch auch noch Blut in Bayreuth zum Einsatz kommt, verneinte der Künstler.
Als Mitverfasser des Manifests "Die Blutorgel" sorgte der 1938 in Wien geborene Hermann Nitsch für Aufruhr und rief den Wiener Aktionismus ins Leben. Sein Lebenswerk ist das Orgien-Mysterien-Theater, eine Art übergeordnetes Ur-Drama, das als Sprachkunst begann und in Performance und Bildende Kunst überging. 2005 wurde Nitsch mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.
Die Partitur von Wagner lockt mich in die Auswahl meiner Farben.
Die Neuinszenierung des "Ring des Nibelungen" sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr Premiere feiern, wurde aber wegen der Corona-Pandemie auf 2022 verschoben. Das Ersatzprogramm wird von der Dramaturgin Marie Luise Maintz kuratiert: Wagners Ring wird von verschiedenen Künstlern und Performerinnen neu interpretiert. Neben der "Walküre" im Festspielhaus erwarten die Festspielbesucher Inszenierungen auch außerhalb der Festspielhausbühne. Nikolaus Habjan wartet im Festspielpark mit einem "Rheingold" als Puppenspiel auf. "Siegfried" wird von Jay Scheib multimedial aufbereitet, die Japanerin Chiharu Shiota installiert die "Götterdämmerung", ebenfalls im Festspielpark.
Bayreuther Festspielhaus: 29. Juli, 3. und 19. August. Die konzertante Aufführung unter der Leitung von Pietari Inkinen überträgt BR-KLASSIK am 29. Juli 2021 ab 18:05 Uhr.