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Der Arthur Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv Herausforderung für ehrgeizige Pianisten

Alle drei bis vier Jahre wird er ausgetragen - und zählt zu den anspruchsvollsten und bedeutendsten Klavierwettbewerben: der Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Israel. Am 11. Mai ging im Charles-Bronfman-Auditorium von Tel Aviv die 15. Auflage des Wettbewerbs zu Ende.

Bildquelle: Arthur Rubinstein Piano Competition

Unglaublich glücklich, aber gleichzeitig fast auch etwas erschrocken - so fühlt sich Szymon Nehring, als der Jury-Vorsitzende Arie Vardi den Ersten Preisträger des diesjährigen Arthur-Rubinstein-Wettbewerbs bekannt gibt. Von der ersten Runde an begeisterte der 21-jährige Pole mit seinem hochvirtuosen, aber immer äußerst feinsinnigen Spiel. Jede Minute habe er hier in Israel genossen, aber jetzt sei er doch auch froh, dass das Ganze nun vorbei ist, denn die zurückliegenden Wochen seien extrem intensiv gewesen: Zwei einstündige Rezitals, dazu ein klassisches oder romantisches Klavierquartett und dann noch zwei große Klavierkonzerte - den Teilnehmern wird bei diesem Wettbewerb ein immenses Pensum abverlangt.

Der Preis als große Chance

Wie es sich anfühlt, hier in Tel Aviv auf der Bühne zu sitzen, und welche Chancen so ein Preis mit sich bringen kann, das weiß die Pianistin Janina Fialkowksa nur zu gut: Sie war selbst unter den Preisträgern, als der Wettbewerb 1974 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Nun sitzt sie - 43 Jahre später - auf der anderen Seite, in der Jury: "Es ist eine große emotionale Erfahrung, hier in Israel zu sein", sagt die Pianistin. "Meine Karriere hat hier angefangen; ich habe Arthur Rubinstein kennen gelernt, und er hat mir so sehr geholfen. Rubinstein hat meine ersten 40 Konzerte organisiert, mein ganzes Leben ist darauf gegründet. Ja, ich habe viel gelernt von Arthur Rubinstein, nicht nur über die Musik und das Klavier, sondern auch über das Leben. Und er hat viele Türen für mich geöffnet."

Pianistenlegende Menahem Pressler als Juror

Der Pianist Menahem Pressler | Bildquelle: Lutz Sternstein Menahem Pressler | Bildquelle: Lutz Sternstein Auch Menahem Pressler ist einer der elf Juroren, die in den vergangenen drei Wochen dreißig junge Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt beurteilten. Er war schon in zahlreichen Jurys, doch dieser Wettbewerb in Israel ist für den mittlerweile 93-jährigen Pianisten etwas ganz Besonderes: "Wie Sie wissen, war ich ein Flüchtling aus Deutschland und wurde hier empfangen", erinnert sich Pressler. "Ein Flüchtling, der kam nackt, hatte nichts außer seinem Leben und seiner Begabung. Und dass sich das hier trifft in Tel Aviv beim Rubinstein-Wettbewerb, ist etwas, was mich besonders erfreut - als Pianist, als Jude und besonders als großer Verehrer von Arthur Rubinstein. Und was mich überrascht, war die hohe Qualität der Wettbewerber: Die Musikwelt wurde dadurch bereichert."

Üppiges Preisgeld

Drei Wochen lang vor einem derart enthusiastischen Publikum und einer so hochkarätigen Jury wie in Tel Aviv zu spielen - und sich nun in die Riege solch namhafter Preisträger wie Daniil Trifonov oder Alexander Gavrylyuk einreihen zu dürfen, ist für Szymon Nehring der absolute Hauptgewinn dieses Wettbewerbs. Und dass dazu nun auch noch ein üppiges Preisgeld von über 40.000 US-Dollar kommt - das ist natürlich eine tolle Dreingabe.

Sendung: "Allegro" am 15. Mai 2017 um 06.05 Uhr

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