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Studie "Chöre in Corona-Zeiten" Weniger Mitglieder und Nachwuchssorgen

Chöre im deutschsprachigen Raum leiden nach wie vor an den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das zeigt eine Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Kinder- und Jugendchöre sind besonders betroffen.

Impressionen von der Vokalmesse Chor.com 2019 | Bildquelle: Rüdiger Schestag

Bildquelle: Rüdiger Schestag

Auch wenn Chorproben und -konzerte inzwischen längst wieder erlaubt sind: Jeder fünfte Chor im deutschsprachigen Raum probt nach wie vor nicht. Das ergab die ChoCo-Studie ("Chöre in Coronazeiten") unter der Leitung von Kathrin Schlemmer, die an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) die Professur für Musikwissenschaft innehat. Kinder- und Jugendchöre spüren die Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders stark: Sie konnten lange keine Mitglieder werben. Häufig sei deshalb ein Wiederaufbau von Ensembles nötig, so die Studie.

Um herauszufinden, wie es den Chören aktuell geht, sei laut Mitteilung der KU eine Befragung von 2021 in diesem Frühjahr wiederholt worden. Während es 2021 noch über 4.600 Rückmeldungen zu der Erhebung gegeben habe, zählten die Forschenden dieses Mal rund 1.000 Teilnehmende.

"Chorsingen nach und trotz Corona" - Podcast KOSMOS MUSIK mit Suzanna Randall

Corona hat die Chorlandschaft verändert. Nun, über zweieinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie, macht Podcast-Host Suzanna Randall im Wissens-Podcast KOSMOS MUSIK eine Bestandsaufnahme: Wie haben die Chöre die Pandemie erlebt? Wie viele Chöre sind geschrumpft, und wo ist Neues aus der Krise erwachsen? Und kann ich jetzt wieder so unbeschwert im Chor singen wie früher? Hören Sie hier die Podcastfolge "Chorsingen nach und trotz Corona".

Rückläufige Mitgliederzahlen und finanzielle Sorgen

Rückläufige Mitgliederzahlen, finanzielle Sorgen und Nachwuchsprobleme waren die zentralen Befunde der ersten Erhebungswelle für die ChoCo-Studie ("Chöre in Coronazeiten") aus dem März 2021. Auch im Frühjahr 2022 hatten die meisten Chöre ihre ursprüngliche Mitgliederzahl noch nicht wieder erreicht. Acht Prozent der Chöre rechneten mit einem dauerhaften und deutlichen Mitgliederverlust.

Verbessertes mentales Befinden der Chormitglieder

Doch die Folgestudie zeigt auch ein positives Ergebnis: Das musikalische und mentale Befinden der Chormitglieder hat sich gegenüber 2021 gebessert. Offenbar sei die Erleichterung groß, dass die als absolute Ausnahmesituation empfundenen Lockdowns vorerst vorbei seien und das gemeinsame Singen wieder erlaubt sei, stellt Kathrin Schlemmer fest.

Kommentare (1)

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Samstag, 10.Dezember, 13:56 Uhr

Julie

Corona ist immer noch da

Corona ist zwar nicht mehr so bedrohlich, ist aber noch präsent.

Nach einer Chorprobenwoche eines Gymnasiums vor einem Monat für das Weihnachtskonzert hatte die halbe Klasse Corona.

Da kann ich mir vorstellen, dass Menschen sich immer noch vorsichtig verhalten. Es kommt nicht mehr drauf an, was verboten ist - sondern ob und wie man sich selbst schützen will und wie man das eigene Risiko einschätzt.

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