BR-KLASSIK

Was haben Gangster-Rapper Gzuz und Filmmusik-Maestro John Williams gemeinsam? Eine Nummer 1 Platzierung in den deutschen Album-Charts! Seit Freitag führt der 90jährige Schöpfer von Soundtracks wie "Star Wars" oder "Jurassic Park" die Liste an. Gelungen ist ihm das zusammen mit den Berliner Philharmonikern. Für beide eine Premiere. Und auch für die altehrwürdige Deutsche Grammophon, bei der "The Berlin Concert" erschienen ist.

ABBA ist abgeschlagen. Fünfter Platz. Nur. Nicht mal in Reichweite von John Williams. Seit acht Jahren steht wieder ein Klassik-Album an der Spitze der Offiziellen Deutschen Albumcharts. Das teilte die GfK Entertainment (ermittelt die Charts) am Freitag mit. Und das in Person des berühmtesten Filmkomponisten unserer Tage. Wie gesagt: John Williams.

In der Mitteilung des Marktforschungsinstituts ist von einem "nachträglichen Geburtstagsgeschenk" die Rede. Erst am 8. Februar wurde die Filmmusiklegende 90 Jahre alt. Für Williams ist es nicht die erste Platzierung in den Top 10 der deutschen Charts. Mit seinem Album "In Vienna" (2020), aufgenommen zusammen mit der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern, rückte er schonmal bis auf den sechsten Rang vor. Mit den Berliner Philharmonikern und "The Berlin Concert" gelingt ihm nun die Krönung.

Zwei weitere späte Debuts

Für die Berliner ist es ebenfalls eine Premiere. So charismatischen Dirigenten wie Sir Simon Rattle oder Herbert von Karajan (der zudem ein außerordentlicher Verkaufsstratege war) zum Trotz: Nie in seiner 140jährigen Geschichte gelang dem Orchester eine derart hohe Platzierung. Und auch die 124jährige Deutsche Grammophon, bei der "The Berlin Concert" erschienen ist, reiht sich ein in den Kreis der schon etwas angegrauten Debütanten. 354 Jahre bringen die drei zusammen auf die Waage. Da sage noch einer, Alter brächte es nicht!

Sendung: "Allegro" am 14. Februar 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK