Am Montag, dem 18. November, hat in München die Oper "Die tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold Premiere – zu erleben ist eine Produktion von Regisseur Simon Stone, die bereits am Theater Basel zu sehen war, und die nun für das Münchner Publikum überarbeitet wurde. Startenor Jonas Kaufmann debütiert in der Rolle des "Paul" – im Interview spricht er über die Herausforderungen der Partie und über seine Pläne, falls ihn die Arbeit als Sänger nicht mehr befriedigen sollte.
Bildquelle: © Gregor Hohenberg / Sony Classical
Erich Wolfgang Korngold hat seine Oper "Die tote Stadt" geschrieben, bevor er als Filmkomponist in Hollywood Karriere machte und sogar zwei Oscars gewann. Der Komponist war erst Anfang zwanzig und achtete wenig darauf, was für Sänger und Orchester überhaupt machbar ist. "Die tote Stadt" ist eine anspruchsvolle Oper – und die Rolle des "Paul" für Jonas Kaufmann eine äußerst anspuchsvolle Partie.
Was haben wir getan?
Kaufmann ist trotz wenig Probenzeit sehr zufrieden mit dem Stand der Arbeit – allerdings stellt die Partitur auch den Dirigenten Kirill Petrenko vor Herausforderungen, den Kenner als absoluten Perfektionisten schätzen. "Er war im Laufe dieses Prozesses sehr verzweifelt", sagt Jonas Kaufmann über die gemeinsame Probenarbeit, "und er hat gesagt: 'Was haben wir da getan? Was haben wir angefangen?' Wir haben wir ihn dann öfter den Satz sagen hören: 'Wenn wir hier nicht ganz zusammen sind, dann ist das nicht so schlimm.' Die Assistenten haben sich das sofort notiert, weil sie das noch nie von ihm gehört haben! Wir sind in der 'Toten Stadt' an eine Kapazitätsgrenze gestoßen, weil so viele Dinge gleichzeitig passieren."
Bildquelle: Bayerischer Rundfunk
Startenor Jonas Kaufmann
Interview zur Premiere von "Die tote Stadt" in München
Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Inszenierung: Simon Stone
Premiere: Montag, 18. November
Informationen zu Terminen und Besetzung erhalten Sie auf der Homepage der Staatsoper.
Die Premiere am 18. November wird ab 18:30 Uhr live auf BR-KLASSIK übertragen.
Kommentare (1)
Montag, 18.November, 22:34 Uhr
Zimmermann Michael
Tote Stadt, einzigartige Opernaufführung
Welch eine hervorragende Aufführung. Einzigartiges Orchester, phänomenaler Dirigent, wie in den Zeiten von Carlos Kleiber. Jonas Kaufmann hat eine sehr schwere Rolle zu bewältigen. Leider singt er sehr eindimensional, alles fast immer im Forte, mit qualliger Tongebung, ohne Inspiration und fast ohne Musikalität. Wenigstens seine Aufrichtigkeit ist erwähnenswert. Was für ein Unterschied mit Marlis Petersen. Welche Musikalität, Farbe und Differenzierungskunst. Ihre Ausdrucksmöglichkeiten sind phänomenal. Welch schöne und edle Stimme. In jeder Singlage ohne Verspannung und wortverständlich. Einfach einmalig und mit den grossen Sängerinnen wie zum Beispiel Lotte Lehmann in einem Atemzug zu nennen! Grosser Dank auch an diejenigen, die durchs Programm geführt haben. Die Interviews waren sehr interessant und die Kommentare zu Korngold und seiner Oper ausserordentlich spannend und in die Tiefe gehend. Ganz herzlichen Dank!!!!!!