Bildquelle: W. Hösl
Paul lebt zurückgezogen in Brügge, der "toten" Stadt, passiv und mutlos trauert er seiner verstorbenen Frau nach. Deren Ebenbild glaubt er in der jungen Tänzerin Marietta zu sehen. Durch einen Traum erkennt er jedoch, dass seine Gefühle für Marietta nur der krampfhafte Versuch waren, seine Frau zu neuem Leben zu erwecken. Als Marietta sich über Pauls Ergriffenheit lustig macht, erwürgt er sie - und mit dem Erwachen ist er von seinen Zwangsvorstellungen befreit. In der Oper "Die tote Stadt" beweist Erich Wolfgang Korngold seine Treffsicherheit in der Auswahl kompositorischer Mittel der Spätromantik und des Impressionismus. Fabelhaft beherrscht er den klanglich überwältigenden Orchesterapparat. Das am 4.Dezember 1920 in Hamburg und Köln am selben Abend uraufgeführte Meisterwerk wird im Münchner Nationaltheater neu inszeniert von Hausdebütant Simon Stone. In den Hauptrollen sind Jonas Kaufmann und Marlis Petersen zu erleben, am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Kirill Petrenko. BR-KLASSIK überträgt die Premiere live.