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Komponieren mit KI Was kann die neue Software MusicLM?

Ist das die Zukunft der Musik? Künstliche Intelligenz komponiert Musik – neue Stücke oder auch Arrangements von bekannten Hits. Seit kurzem gibt es das Programm Music LM. Werden Komponisten jetzt arbeitslos? Die App kann erstaundlich viel. An einigen Stellen hapert es aber noch.

Gehirn mit Sprechblasen | Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Oleksandr Latkun

Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Oleksandr Latkun

Alexa, Siri & Co – inzwischen kann man mit Künstlicher Intelligenz chatten, sich Fragen beantworten lassen und sich von der KI sogar ganze Hausarbeiten oder Vorträge schreiben lassen. Chatbots wie Chat GPT werden immer stärker genutzt. Jetzt testet Google eine Software, die mithilfe von KI Musikstücke produziert. Einige, die das schon ausprobiert haben, finden das Ergebnis ziemlich überzeugend. Somit stellt sich die Frage: Ist MusicLM eine ernstzunehmende Konkurrenz für Beethoven und Co?

KI-Kompositionen beeindrucken

So einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. Das Programm MusicLM funktioniert textbasiert. Das heißt, man muss der KI ganz genau beschreiben, was man möchte: Musikrichtung, Instrumente etc. Auf der Webseite zum neuen Programm MusicLM gibt es interessante Hörbeispiele. Hier haben Forscher der KI jeweils klare Vorgaben gemacht – etwa flotte Musik für ein Computerspiel zu schreiben , die eingängige E-Gitarren-Riffs enthält sowie ein paar überraschende Sounds.

Wo die KI noch schwächelt

MusicLM kann aber auch Hits wie "Bella ciao" so umarbeiten, dass die Musik eher nach Oper klingt. Hier hapert es allerdings noch am Text bzw. an der Sprachverarbeitung: "Das klingt also nicht wie Englisch oder Italienisch, sondern eher wie Kauderwelsch", findet BR-Reporterin Katharina Wilhelm. Sie hat sich die Software MusicLM näher angeschaut  – und das, was sie kann.

KI schafft noch keine Meisterwerke

Experten glauben daran, dass sich die Produktion von Stücken mithilfe der Künstlichen Intelligenz verbessern lässt. Bereits 2021 wurde Beethovens X. Symphonie uraufgeführt bzw. eine Komposition, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz aus Beethovens Skizzen gefertigt wurde. So ganz allein schafft die KI es aber wohl doch noch nicht, aus einer Reihe von Tönen und Klängen ein Kunstwerk zu zaubern. Dazu brauche es "immer noch den menschlichen Touch", meint Katharina Wilhelm. Die menschliche Intelligenz von Komponisten etwa wird also weiterhin gebraucht  – zumindest vorerst.

Sendung: "Allegro" am 13. Februar 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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