Beim Klassik Open Air in Nürnberg verabschiedet sich Joana Mallwitz ein letztes Mal von ihrer fränkischen Wirkstätte mit Symphonik, Techno und dem Jugendorchester. Am Wochenende darauf gibt Jonathan Darlington sein Debüt im Luitpoldhain.
Bildquelle: klassikopenair.nuernberg.de/Uwe Niklas
Nürnbergs charismatische Generaldirektorin Joana Mallwitz wird am 30. Juli zum letzten Mal die Philharmoniker beim Klassik-Open-Air dirigieren. Offiziell hatte sie sich schon im Mai mit einem Konzert verabschiedet. Jetzt folgt quasi die Zugabe. Einem Lieblingsprojekt verhilft der scheidenden Dirigentin damit zur Open-Air-Premiere: Erstmals wird die neu gegründete Junge Staatsphilharmonie auf der Bühne stehen. Unter dem Motto "Feste Feiern" werden sie zusammen mit den Philharmonikern beliebte Klassiker, aber auch Techno spielen.
Für Hans Brauß, den Referenten von Joana Mallwitz, besticht hier die Bandbreite: Man habe mit Brahms und Dvorak große symphonische Werke auf dem Programm. Aber auch Populäres wie den "Schwan" aus dem "Karneval der Tiere". "Da haben wir eine schöne Auswahl getroffen", findet Bauß.
Seinen "Freiluft-Einstand" beim Klassik-Open-Air gibt dann am 5. August der neue Chef der Symphoniker Jonathan Darlington. Der Intendant der Symphoniker Lucius Hemmer weiß, dass Darlington seiner ersten Open-Air Premiere schon sehr gespannt entgegen sieht: "Selbst Künstler, die wie er weltweit unterwegs sind, dirigieren nicht eben mal vor 70 000 Menschen. Aber er freut sich unbändig darauf und hat mir gesagt, es kribbelt schon ein bisschen." Die Programmauswahl der Symphoniker verspricht starke Stücke großer Komponisten vor allem aus Frankreich, da Jonathan Darlington auch ein großer Fan französischer Literatur ist: Da spiele also auch das Ballett und auch die Oper mit rein. "Das ist sehr leichte, sehr locker-flockige Musik", schwärmt Hemmer.
Joana Mallwitz beim Familienkonzert 2019. | Bildquelle: Uwe Niklas Einen großen Teil zum Gelingen des Klassik-Open-Airs tragen auch die Sponsoren und die Spenden des Publikums bei. Ob das beliebte "Umsonst&Draußen"-Festival jährlich stattfinden sollte, war zuletzt nicht klar. Denn in Zeiten klammer Kassen stand das Musikfest auf der Kippe. Darum freut sich Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner, dass das Klassik-Open-Air nun wie immer stattfinden kann: Zum einen sei die Resonanz so groß gewesen, dass sie Zuschriften bekommen habe, in denen sie gebeten wurde, dem Publikum das "Umsonst&Draußen"-Erlebnis nicht zu nehmen. Zum anderen helfe natürlich die Treue der Sponsoren. Für schnelleres und leichteres Spenden, wurde jetzt sogar eine App entwickelt.
Neu ist auch, dass die Festivalveranstalter nachhaltiger und umweltbewusster planen: Erstmals wird es kein großes Abschlussfeuerwerk geben. Doch das Publikum wird dafür ein musikalisches Feuerwerk erleben. Klassik-Open-Air rechnet daher wieder mit 160 000 Besuchern.
Sendung: "Leporello" am 4. Juli 2023 um 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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