Der Pianist Igor Levit engagiert sich stark gegen Judenhass und Rechtsextremismus. Dafür erhält er nun die Ehrung des Internationalen Auschwitz Komitees.
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Das Internationale Auschwitz Komitee ehrt den Pianisten Igor Levit für sein Engagement gegen Antisemitismus und rechtsextremen Hass. Er erhält daher die Auszeichnung "Gabe der Erinnerung". Levit verteidige mit Mut, Kreativität und Lebensfreude die Werte der Demokratie, erklärte das Komitee. Die Verleihung findet am 12. Januar in Berlin statt.
Ich habe keine Worte und bin einfach nur von Herzen dankbar.
Der Pianist, der sich immer wieder öffentlich gegen Judenhass und Rassismus wendet, spreche offen von der Angst, die er empfindet, seit man ihn selbst mit Mord bedroht habe. Trotzdem lasse er sich nicht einschüchtern, erklärte das Komitee. Levit hatte vor Kurzem im "Tagesspiegel" öffentlich gemacht, dass ihm angedroht worden sei, ihn Mitte November bei einem Konzert zu ermorden.
Die "Gabe der Erinnerung" wird seit 2010 von Überlebenden von Auschwitz als Auszeichnung für das Engagement gegen Antisemitismus vergeben. Die Statue besteht aus dem Buchstaben "B" aus der Aufschrift "Arbeit macht frei" über dem Tor des Vernichtungslagers Auschwitz. Häftlinge hatten den Buchstaben heimlich auf den Kopf gestellt, als sie das Schild auf Befehl der SS fertigen mussten.
Für die Überlebenden von Auschwitz erzählt die Statue 'B' bis heute davon, dass man sich auch in der größten Not und Verzweiflung dem Hass des Antisemitismus nicht beugen muss.
Bisher wurde die Auszeichnung 25-mal vergeben, unter anderem an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und an Papst Franziskus. Zuletzt erhielt die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Pia Findeiß, die Auszeichnung.
Sendung: Allegro am 9. Januar 2020 ab 06.05 Uhr