BR-KLASSIK

Mit einer großen Gala wurde am 9. Oktober der OPUS KLASSIK in Berlin vergeben, einer der wichtigsten Preise für klassische Musik weltweit. Der Münchner Tenor Jonas Kaufmann wurde als "Sänger des Jahres" geehrt. Für sein Lebenswerk wurde Valentin Silvestrov ausgezeichnet.

Roter Teppich und leuchtende Oktobersonne vor dem Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt. Zahlreiche Musiker*innen und Ensembles wurden am 9. Oktober mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet, in 27 Kategorien. Gut gelaunt posierte der Tenor Jonas Kaufmann vor der imposanten Treppe des Konzerthauses. Er hatte allen Grund zur Freude, denn bei der Gala wurde er gleich doppelt geehrt. Die Auszeichnung "Sänger des Jahres" bekam der 53-Jährige für das Album "Liszt - Freudvoll und leidvoll". Einen weiteren OPUS KLASSIK gab es für die ergreifende Einspielung der Oper "Die tote Stadt" mit dem Bayerischen Staatsorchester unter Kirill Petrenkor. Hier hatte Jonas Kaufmann die Hauptrolle "Paul" gesungen.

Starpianist Igor Levit ausgezeichnet

Der Pianist Igor Levit bekam einen OPUS KLASSIK für sein Album "On DSCH" | Bildquelle: picture alliance/Frederic Kern/Geisler-Fotopress Der Titel "Sängerin des Jahres" ging an die französisch-italienische Mezzosopranistin Lea Desandre für "Amazone". "Orchester des Jahres" wurde die Kammerakademie Potsdam unter Antonello Manacorda, als "Dirigent des Jahres" wurde Vladimir Jurowski vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin für "Strauss: Eine Alpensinfonie" geehrt. "Komponist des Jahres" ist diesmal Pēteris Vasks. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern ist 2022 auch Pianist Igor Levit, er wurde für sein Album "On DSCH" ausgezeichnet.

Ukrainischer Komponist Valentin Silvestrov für Lebenswerk geehrt

Für sein Lebenswerk wurde der 85-jährige Valentin Silvestrov geehrt. Der wohl bekannteste lebende ukrainische Komponist konnte vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine flüchten und lebt nun in Berlin. In der Begründung der Preisverleihung an Silvestrov heißt es: "Es gibt wohl wenige Komponisten unserer Zeit, die fast allein für die Musik eines Landes stehen". Die Laudatio hielt Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Fernsehgala mit gelungener Musikauswahl

Eine stimmungsvolle Musikauswahl während der Gala trug das Publikum durch den Abend. Neben Klassikstars konnte das Publikum auch spannende neue Stimmen entdecken, etwa Jeanine De Bique aus Trinidad und Tobago. Das ZDF integrierte viele neue Formate in die Show, die für Humor und Unterhaltung sorgten. Durch Social-Media-Clips beispielsweise wurde gezielt ein jüngeres Publikum angesprochen. Auch Statements zur aktuellen Situation der Welt fanden ihren Platz.

Emotionaler Auftritt von Joyce DiDonato und "The Young Classx"

Joyce DiDonato kam in einem pink-weißen Kleid zur OPUS KLASSIK Gala. | Bildquelle: picture alliance/Frederic Kern/Geisler-Fotopress Der Auftritt der Mezzosopranistin Joyce DiDonato war das Highlight am Ende der Show. Sie wurde für ihr Album "EDEN" ausgezeichnet und stand gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern von "The Young Classx" auf der Bühne – ein Projekt, das den Preis für Nachwuchsförderung bekommen hatte. Es war ein emotionaler Moment, als die jungen Menschen für eine bessere Zukunft sangen und dabei sichtlich aufgeregt waren, neben einer Starsängerin aufzutreten.

OPUS KLASSIK wird seit 2018 vergeben

Der OPUS KLASSIK existiert seit 2018 und wird in mehreren Kategorien im Bereich Klassische Musik vergeben. Ausrichter ist der Verein zur Förderung der Klassischen Musik e. V.; in ihm sind Label, Veranstalter, Verlage und Persönlichkeiten der Klassik-Welt vertreten. Der Branchen-Preis wurde im Zuge der Abschaffung der Echo-Preise ins Leben gerufen.

Sendung: "Allegro" am 10. Okober 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK