In einer Pressekonferenz zog das Staatstheater Nürnberg eine erste Bilanz der laufenden Saison und blickte voraus auf die Premieren der kommenden Spielzeit 2024/2025. Das größte Mehrspartenhaus in Bayern setzt auf ein breites Repertoire zwischen Innovationen und Klassikern – und hat damit Erfolg, wie die Rekordzahlen der laufenden Saison beweisen.
Bildquelle: David Klumpp/Staatstheater Nürnberg
Beim Ticketverkauf der aktuellen Saison liege das Staatstheater Nürnberg bis einschließlich März um 14 Prozent über dem Durchschnitt der Vor-Corona-Zeit, so der Geschäftsführende Direktor Christian Ruppert. Diese Rekordzahlen seien auch eine Folge des vielfältigen Angebots, das ein breites Publikum anspreche, betonte Staatsintendant Jens-Daniel Herzog. Bekannte Titel seien ebenso zahlreich vertreten wie innovative Theaterformate und spannende Aufführungsorte in der Stadt. Den neuen Spielplan mit knapp 30 Premieren und über 60 Konzerten in allen vier Sparten bezeichnete Herzog als "einmalig in der bayerischen Kulturlandschaft".
In der Oper startet die Saison im Herbst gleich mit einem "Paukenschlag": Zum ersten Mal inszeniert Ballettdirektor Goyo Montero eine Oper. Für sein Regie-Debüt ausgesucht hat er sich Mozarts "Zauberflöte", die er als "gefährliche, abenteuerliche, aber zuversichtliche Reise zweier Menschen zu sich selbst" inszenieren will. Am Pult steht Generalmusikdirektor Roland Böer, der seinen Vertrag erst kürzlich bis 2027 verlängert hat. Intendant und Operndirektor Jens-Daniel Herzog produziert als Regisseur zwei neue Musiktheaterwerke: Die "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill (BR-KLASSIK überträgt die Premiere live am 18. Januar 2025) und Georg Friedrich Händels Barockoper "Alcina". Die Premiere am 16. März 2025 mit Blockflötistin und Barock-Spezialistin Dorothee Oberlinger am Pult wird ebenfalls live auf BR-KLASSIK ausgestrahlt.
Generalmusikdirektor Roland Böer | Bildquelle: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
Weitere spannende Regiegäste sind Anika Rutkowsky mit dem "Fliegenden Holländer" von Richard Wagner, Kateryna Sokolova mit "Macbeth" von Giuseppe Verdi oder Armin Petras mit Tschaikowskys "Eugen Onegin". Fans der "leichten Muse" dürfen sich auf "Märchen im Grand Hotel" von Paul Abraham freuen – nun in voller Pracht und Ausstattung, nachdem 2020 coronabedingt nur eine abgespeckte Version gezeigt werden konnte. Und auf das Kultmusical "Ein Käfig voller Narren" in der Regie von Melissa King.
Ballettdirektor Goyo Montero geht inzwischen in seine siebzehnte Saison am Staatsballett Nürnberg. Er stellt seine eigenen aktuellen Arbeiten "Firebird" und "Tilt" vor, darüber hinaus hat er international gefragte Choreografinnen und Choreografen an seine Compagnie eingeladen: wie Marco Goecke, Stephanie Lake und Rafael Bonachela. Außerdem führt Montero die Reihe "Made for us" weiter, in der vielversprechende Tanzschaffende der jüngeren Generation die Chance erhalten, eigene Choreografien unter professionellen Bedingungen zu kreieren.
Generalmusikdirektor Roland Böer hat für die kommende Saison im Konzertbereich acht Programme konzipiert, die durch Operntitel und -themen inspiriert sind und aktuell relevante Themen aufgreifen – von "Unsterblich verliebt" bis zur "Erlösung". In vier Konzerten leitet er selbst die Staatsphilharmonie Nürnberg, an weiteren vier Abenden legt er den Stab in die Hände junger und etablierter Kolleginnen und Kollegen wie Erina Yashima, John Fiore oder Nuno Coelho. Als Solistinnen und Solisten gastieren u.a. die Geigerin Midori und der Pianist Callum McLachlan.
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