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Die Saison 2019/2020 am Staatstheater Nürnberg Mit Anspruch unterhalten

Das Staatstheater Nürnberg präsentierte am 3. Mai den Spielplan der Saison 2019/2020. Es ist die zweite Spielzeit des neuen Führungsteams an dem Drei-Sparten-Haus um Staatsintendant Jens-Daniel Herzog und GMD Joana Mallwitz. "Inventare il vero" – "das Wahre erfinden": Mit diesem Zitat aus der Oper "Don Carlos" von Giuseppe Verdi umschreibt Herzog, was er mit dem neuen Opernspielplan am Staatstheater Nürnberg bewirken möchte.

Nürnberg, Staatstheater, Opernhaus | Bildquelle: picture alliance/imageBROKER

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Das Spannungsverhältnis von Wahrheit und Erfindung ist gerade in der Oper besonders greifbar: "Oper ist so künstlich, dass es niemandem einfallen könnte, sie für echt zu halten. Aber oft kommen wir der Wirklichkeit mit den Mitteln der Kunst näher, als wir es mit vermeintlich echtem Material kämen", so Jens-Daniel Herzog.

Vom Barock zur Uraufführung

Intendant Jens-Daniel Herzog | Bildquelle: Semperoper Staatsintendant Jens-Daniel Herzog | Bildquelle: Semperoper Verdis "Don Carlos" ist denn auch die erste Neuproduktion der Spielzeit 2019/20, von Jens-Daniel Herzog selbst inszeniert und mit Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz am Pult. Herzog legt in seiner Planung auch in der neuen Saison Wert auf ein breites Repertoire, auf eine gute Mischung von Klassikern und zeitgenössischen Werken, von Anspruchsvollem und zugleich Unterhaltsamem. So inszeniert der Intendant auch die Barockoper "Il Calisto" von Francesco Cavalli zusammen mit dem Alte-Musik-Experten Wolfgang Katschner. Mit "Manon" von Jules Massenet steht ein weiterer Klassiker auf dem Programm, während die Moderne mit "Peter Grimes" von Benjamin Britten vertreten ist sowie mit der Uraufführung der Oper "Die Wohlgesinnten" von Hèctor Parra nach dem gleichnamigen Roman von Jonathan Littell, der bei seinem Erscheinen 2006 heftige Diskussionen hervorgerufen hat.

Indem wir in der Oper das Künstliche nicht verbergen, können wir mit ihr das Wesentliche hinter den Bildern zeigen.
Staatsintendant Jens-Daniel Herzog

"West Side Story" und britischer Humor

Jens-Daniel Herzog hat bei der Vorstellung der neuen Saison betont, dass für ihn Anspruch und Unterhaltung stets Hand in Hand gehen müssen, weshalb er großen Wert auf die Produktion von Musicals und Operetten legt. Im Herbst kommt mit der "West Side Story" von Leonard Bernstein ein Werk auf die Bühne, das diesen Spagat in idealer Weise verkörpert. Außerdem gibt es mit Arthur Sullivans Operette "Die Piraten von Penzance" eine große Prise britischen Humors.

Neben Staatsintendant Jens-Daniel Herzog selbst inszenieren in der kommenden Spielzeit renommierte Regisseurinnen und Regisseure, darunter die in jüngster Zeit sehr gefragte Tatjana Gürbaca und der oft als "Regie-Berserker" titulierte Spanier Calixto Bieito.

Symphonien schlagen Funken

Joana Mallwitz: Dirigentin und ab der Saison 2018/19 Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg  | Bildquelle: © Lutz Edelhoff Joana Mallwitz | Bildquelle: © Lutz Edelhoff Im Konzertbereich blickt GMD Joana Mallwitz auf ihre zweite Saison. "Die Arbeit mit der Staatsphilharmonie Nürnberg beglückt mich ungemein", resümiert die junge Dirigentin ihren Start in Nürnberg. "Wenn Musik Funken schlägt" ist ihr Motto für die acht Philharmonischen Konzerte der neuen Spielzeit. Im Zentrum steht weiterhin die Pflege des großen klassisch-romantischen Repertoires, darunter Beethovens "Pastorale", Brahms' Erste Symphonie, Tschaikowskys "Pathétique" sowie die Fünften Symphonien von Mahler und Bruckner. Aber auch für zeitgenössische Musik und ungewöhnliche Grenzgänge zu anderen Genres hat Joana Mallwitz ein Herz: So sind unter den namhaften Solisten auch junge Shooting-Stars des Crossover zu finden wie die Akkordeonistin Ksenija Sidorova oder der israelische Mandolinenspieler Avi Avital. Außerdem werden als Gastsolisten der Cellist Gautier Capuçon, der Oboist Albrecht Mayer, die Klarinettistin Sharon Kam und der Pianist Francesco Piemontesi zu hören sein.

Vielversprechender Strawinsky-Abend

Ballettdirektor Goyo Montero blickt ebenfalls auf eine erfolgreiche Saison zurück, die durch die Verleihung des "Deutschen Tanzpreises" an seine Compagnie gekrönt wurde. In der neuen Saison wird es zum ersten Mal eine Zusammenarbeit von Montero mit Joana Mallwitz geben. Gemeinsam präsentieren sie einen Ballettabend mit Igor Strawinskys Meisterwerken "Petruschka" und "Le Sacre du Printemps". Mit großer Ehrfurcht, so Montero, widme er sich diesen Klassikern des Balletts, die er aus einer zeitgemäßen Perspektive neu erkunden möchte. Zudem hat Montero gefragte Choreographen nach Nürnberg eingeladen, etwa Douglas Lee, Ohad Naharin oder Edward Clug.

Sendung: "Leporello" am 3. Mai 2019 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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