Der Tenor Steve Davislim hätte eigentlich diesen Sommer an der Staatsoper Berlin auftreten sollen, auch mit Christian Thielemann hat er zusammengearbeitet. Nun ist er im Alter von nur 57 Jahren in Wien gestorben.
Bildquelle: Rosa Frank
Eine Stimme reife wie Wein. Das hat der australische Tenor Steve Davislim Anfang der 2000er in einem Interview erzählt. Sich der natürlichen Entwicklung seiner Stimme anzupassen, war für ihn selbstverständlich - und damit hat ihn seine Stimme auf die großen Bühnen Europas geführt.
In Malaysia ist Steve Davislim als Sohn eines chinesischen Vaters und einer irischen Mutter geboren. Als Kind ist er mit seiner Familie nach Australien übergesiedelt. Musik war immer um ihn herum. Als Kind hat er im Chor Sopran gesungen, als Jugendlicher war er Hornist im Orchester. Doch das Singen hat in seinem Leben mehr und mehr Raum eingenommen. Erst als Bariton, dann als Tenor.
An sein Leben als Tenor musste er sich erst gewöhnen, so Davislim im Interview. Neues Repertoire lernen stand auf dem Programm, sich die Tenor-Charakteristika aneigenen, auch ein bisschen lernen, anders zu denken. Er habe seine Zeit gebraucht, doch dann hat er das Tenorsein lieben gelernt. In Melbourne hat er studiert, dann in Zürich, woraufhin er 1994 ein Engagement als lyrischer Tenor und Ensemblemitglied am Opernhaus bekommen hat.
Ich liebe es, mit dem Publikum zu kommunizieren.
Die größten Werke der klassischen europäischen Musikgeschichte auf den Bühnen interpretieren zu dürfen – das hat Steve Davislim als großes Glück empfunden. Engagements haben ihn unter anderem nach New York, Chicago, Tokio, aber auch Köln und in die Elbphilharmonie geführt. Er hat unter anderem mit Christian Thielemann, Simone Young, Christoph Eschenbach und auch mit dem BR-Chor zusammengearbeitet.
Nun ist Steve Davislim laut der Online-Plattform Slippedisc nach langer Krankheit im Alter von 57 Jahren in seiner Wahlheimat Wien gestorben.
Sendung: "Leporello" am 13. August 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (5)
Freitag, 16.August, 20:17 Uhr
Anna-Maria Locher
Steve Davislim
Viel zu Jung von uns gegangen, hätte der Musikwelt noch so viele glückliche Momente schenken können. Durfte ihn immer wieder hier am Opernhaus Zürich live erleben. R.I.P. So traurig...
Donnerstag, 15.August, 20:42 Uhr
Babs nowa
Viel zu frueher Tod des Tenor's Steve
Ein Leben ohne Musik, ob im Radio, Fernsehen, im Theater, auf der Straße am Café, egal wo,es ist etwas besonderes. Menschen mit so einer Gabe kann man nur danken ,sich immer erinnern und laecheln. " Ruhe in Frieden Steve "
Donnerstag, 15.August, 19:43 Uhr
Elisabeth Hoffmann
Steve Davislim
Schade, um den grossen künstler
Eine verlorene Stime
Donnerstag, 15.August, 19:27 Uhr
Gudrun Potyka Sardelli
Zum Tode des Tenors
Tut mir sehr leid, er hatte eine wunderbare Stimme
Donnerstag, 15.August, 15:01 Uhr
Pepe
Krankheit
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn es nicht zu indiskret ist, welche Krankheit hat er gehabt.