Die Tuba ist das Instrument des Jahres 2024. Tiefenentspannt sorgt sie in Bläserensembles und Orchestern für satten, dunklen Sound. Fünf kuriose Fakten über den Bass unter den Blechbläsern.
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Im Vergleich zu anderen Blechblasinstrumenten ist die Tuba noch relativ jung. In den 1830er Jahren wünschte sich der preußische Musikinspizient Friedrich W. Wieprecht ein tief und satt klingendes Blechblasinstrument für seinen Musikkorps. Also beauftragte er den Berliner Instrumentenbauer Johann Gottfried Moritz, ein neues Instrument zu erfinden. Et voilà: 1835 melden Wieprecht und Moritz die "Bass-Tuba in F" mit fünf Ventilen zum Patent an. Wenig später war die Tuba in deutschen Orchestern weit verbreitet. Auch Komponisten freuten sich über die neue Klangfarbe: Hector Berlioz etwa war ganz hingerissen vom Sound, den eine große Zahl Basstuben in einer Militärkapelle produzierte.
Würde man die konische Röhre der Tuba ausrollen, wäre bereits das kleinste Modell, die Tuba in F, circa 3,5 Meter lang. Die B-Kontrabass-Tuba (auch "Doppeltuba" genannt) hat sogar eine 5,5 Meter lange Röhre. Wie praktisch, dass sie wenigstens so platzsparend gewunden ist...
Die Wagnertuba gehört nicht, wie der Name vermuten lässt, zu den Tuben, sondern zur Familie der Waldhörner. Sie wurde um 1870 speziell für den Komponisten Richard Wagner entwickelt. Er benötigte für seinen "Ring des Nibelungen" eine hornähnliche Klangfarbe. Die Wagnertuba wird mit einem Waldhorn-Mundstück gespielt und klingt wie eine Mischung aus Waldhorn und Tenorposaune.
Seit 2008 wird durch die Landesmusikräte der teilnehmenden Bundesländer jedes Jahr ein Instrument des Jahres gekürt und zwölf Monate in den Fokus gestellt. Im Jahr 2024 wird es die Tuba sein. Das Ziel ist es, Neugier für die Instrument zu wecken und und auf die vielen Facetten der Tuba aufmerksam zu machen.
Im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen befindet sich die größte Tuba Deutschlands. Die "Riesentuba" ist zwei Meter hoch und wiegt 50 kg. Allen Bauteilen wurden maßstabsgetreu zu einer normalen Tuba gefertigt. Damit ist sie uneingeschränkt spielbar - vorausgesetzt, man hat lange Arme und sehr viel Luft. Der Tonumfang der "Riesentuba" reicht übrigens vom vom eingestrichenen b (b1) bis zum Subkontra-B (B2). Einen Videoeindruck der Tuba gibt es hier.
Am 7. Dezember 2018 versammelten sich im US-amerikanischen Kansas City 835 Tubistinnen und Tubisten für das größte Tuba-Ensemble der Welt. Die Teilnehmenden waren zwischen 11 und 86 Jahre alt. Gemeinsam spielte das Ensembe "Stille Nacht" sowie weitere Weihnachtslieder. Damit stellten die Tubistinnen und Tubisten einen Guinness-Weltrekord auf. Zuvor war ein Ensemble im kalifornischen Anaheim elf Jahre lang Rekordhalter gewesen, mit immerhin 502 Musizierenden an der Tuba.
Kommentare (2)
Samstag, 02.Dezember, 19:30 Uhr
Julian Jerome Storm
Tuba
Ich spiele selbst Tuba und es macht Riesenspaß, nur das Üben ist anstrengend.
Aber es macht trotzdem sehr viel Spaß !!!!!!!!
Mittwoch, 29.November, 16:42 Uhr
Norbert Dilger
Tuba
Man könnte als Besonderheit bei der Tuba noch ergänzen, dass sie das Musikinstrument des Allerhöchsten ist:
Vater unser, der tubist im Himmel...