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Ukrainian Freedom Orchestra Auf Welttournee

In Warschau begann die vierwöchigen Tournee des Ukrainian Freedom Orchestra. Gegründet hatte es sich als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine. Das Orchester machte auch Station in München.

Kleine Fotos der Künstler*innen werden farblich von der ukrainischen Flagge überdeckt | Bildquelle: Ukrainian Freedom Orchestra

Bildquelle: Ukrainian Freedom Orchestra

Musik als Aufschrei gegen die Unterdrückung – das hat sich das Ukrainian Freedom Orchestra, das ukrainische Freiheitsorchester, auf die Fahne geschrieben. Als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine hat es sich gegründet, auf Initiative der ukrainisch-kanadischen Dirigentin Keri-Lynn Wilson. Seit dem 18. Juli hat sich nun das Orchester in Warschau zusammengetan. Die Mitglieder sind aus der Ukraine geflüchtete Musiker*innen, Mitglieder ukrainischer Abstammung aus europäischen Orchestern und die besten Musiker*innen aus ukrainischen Berufsorchestern. 

Dirigentin Keri-Lynn Wilson: ein "Monsterprojekt"

74 ukrainische Musiker*innen aus aller Welt plötzlich vereint. Zehn Tage lang bot der Mit-Sponsor, die Warschauer Nationaloper, Probenmöglichkeiten, damit das zusammengewürfelte Ensemble zusammenwachsen kann. Es sei ein "Monsterprojekt", sagt die Dirigentin. Unterstützt wird es von privatwirtschaftlichen Sponsoren aus aller Welt. Das hat sich gelohnt – nun geht das ukrainische Freiheitsorchester auf Tour. 25 Tage dauert die Konzertreise, die das Orchester durch 13 Konzertsäle führen wird – von Hamburg bis New York, von Berlin bis Dublin.

Wir kämpfen an der Kulturfront für die Freiheit der Ukraine
Keri-Lynn Wilson

Die Musiker*innen wachsen zusammen

Musiker*innen aus aller Welt auf einem Fleck – das bedeutet auch, viele verschiedene musikalische Ansätze in kürzester Zeit aufeinander abzustimmen. Doch nach circa zehn Tagen intensiver Probenarbeit fügten sich die individuellen Künstlerpersönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen zu einem echten Orchester, schwärmt der Oboist Jurij Kwostow. Bei täglich sechs bis sieben Stunden gemeinsamer Proben falle man abends allerdings ins Bett. Hilft die Musik, zu vergessen, was passiert? Er wolle gar nicht vergessen, sondern verstehen, sagt er. Die Musik helfe beim Sich-Orientieren, habe etwas von einer Psychotherapie.

Wieso hat niemand so ein Orchester schon vor acht Jahren organisiert?
Jurij Kwostow

Die Kulturfront der Ukraine

Auf dem Programm des Orchesters steht die 7. Sinfonie des Ukrainers Valentin Silvestrov, aber auch andere Werke von Ludwig van Beethoven bis Frédéric Chopin spielen die Musiker*innen. Doch es ist nicht nur die Musik selbst, die sprechen soll, sondern auch das stark besetzte Orchester. Mit dabei sind zum Beispiel auch die Pianistin Anna Fedorova oder die Sopranistin Ludmyla Monastyrska. In der Münchner Isarphilharmonie machte das ukrainische Freiheitsorchester am 1. August Station.

Sendung: "Allegro" am 28. Juli 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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