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Liudmyla Monastyrska an der Met Ist sie die neue Netrebko?

Die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska übernimmt die Partie der Turandot an der Met für die ausgeladene Anna Netrebko. Ein unmissverständliches Zeichen des New Yorker Opernhauses. BR-KLASSIK überträgt die Vorstellung live.

Die Sopranistin Liudmyla Monastyrska | Bildquelle: IMG Artists

Bildquelle: IMG Artists

Ursprünglich war Anna Netrebko in der Titelrolle der Turandot an der Met vorgesehen. Dann kam der Ukraine-Krieg, und die Met entschied sich im März, Netrebko nicht auftreten zu lassen. Die Wahl für ihren Ersatz passt zu dieser Entscheidung: Für Netrebko übernimmt die aus Kiew stammende Sopranistin Liudmyla Monastyrska.

Die Met will Netrebko noch nicht zurück

Anna Netrebko als Turandot | Bildquelle: © Wilfried Hösl Anna Netrebko als Turandot an der Bayerischen Staatsoper | Bildquelle: © Wilfried Hösl Anna Netrebko war in die Kritik geraten, weil sie sich zunächst nicht öffentlich von Russlands Präsident Putin und seiner Politik distanziert hatte. Nicht nur die Met, auch andere Opern- und Konzerthäuser hatten die Zusammenarbeit mit der Sopranistin ausgesetzt. Ende März dann die Kehrtwende: Anna Netrebko äußerte sich doch deutlicher gegen Putin und verurteilte den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich. Mittlerweile ist Anna Netrebko schneller zurück auf der Opernbühne, als viele erwartet hatten. Insgesamt sind vier Opernabende mit ihr in Monte Carlo geplant. Am 25. Mai soll sie in der Pariser Philharmonie auftreten, zwei Tage später an der Mailänder Scala. Die Arena von Verona kündigt an, dass Netrebko im Juli in Puccinis "Turandot" singen wird; im August folgen Auftritte in Verdis "Aida". An der Met darf sie noch nicht wieder singen.

Liudmyla statt Anna

Turandot sei nicht gerade als "Lieblingspartie", das betonte Liudmyla Monastyrska in einigen Interviews, seit feststeht, dass die Met ihr den Vorzug vor Anna Netrebko gibt. Denn Turandot gehöre eigentlich nicht zu ihrem Repertoire. Zuletzt hat Liudmyla Monastyrska die Partie vor sieben Jahren gesungen. Trotzdem sagte sie natürlich sofort zu, als die Met sich bei ihr meldete. Es sei eine große Ehre für sie, ihr Land auf diese Weise vertreten und präsentieren zu dürfen, erklärte Monastyrska in einem Interview mit dem Orpheus Magazin.

Auch Liudmyla Monastyrska ist ein Publikumsmagnet

Liudmyla Monastyrska startete ihre internationale Karriere 2010 als Tosca an der Deutschen Oper Berlin. Seither ist sie regelmäßig auf den großen Opernbühnen zu hören: in der Scala, Covent Garden in London - und auch der Met in New York. Dort debütierte sie 2012 als Aida, die sie auch an der Bayerischen Staatsoper und der Wiener Staatsoper sang. 2016 sang sie an der Met an der Seite von Plácido Domingo die Abigaille in "Nabucco". Die weltweit live ins Kino übertragene Vorstellung erreichte Spitzen-Zuschauerzahlen: mit einer einzigen Vorstellung 50.000 Kinobesucher.

Live aus der Met auf BR-KLASSIK

BR-KLASSIK überträgt die Vorstellung von Puccinis "Turandot" live aus der Met am Samstag, 7. Mai 2022, ab 19:00 Uhr. An Liudmyla Monastyrskas Seite sind der südkoreanische Tenor Yonghoon Lee als Calaf und die Albanerin Ermonela Jaho als Liù zu hören. Am Pult des Metropolitan Opera Orchestra steht Marco Armiliato.

Kommentare (2)

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Mittwoch, 11.Mai, 10:52 Uhr

Armin Probst

Na ja...

Ich habe die Aufführung im Kino gesehen vor wenigen Tagen. Tut mir leid es sagen zu müssen...ganz und gar nicht überzeugend. Bei allen Zeichen die da gesetzt werden sollen - so ist das nichts. Liu z.B. war wesentlich ausdruckstärker und überzeugender. Schade.

Montag, 09.Mai, 20:50 Uhr

Ulrich Harbott

Keine neue Netrebko

Ich habe beide Sopranistinnen oft gehört, beide zum Beispiel als Tosca und beide als Lady Macbeth. Ich darf Ihnen sagen, so gut und sympathisch Monastyrska auch ist, sie ist weder eine neue noch eine zweite Netrebko.
Ich habe Netrebko auch jetzt in Monaco gehört. Sie klingt ausgeruht und ist bestens bei Stimme.

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