"Singen ist die sinnvollste Freizeitbeschäftigung" - so das Credo von Roland Büchner, Domkapellmeister und Leiter der Regensburger Domspatzen. Nach 25 Jahren geht der Kirchenmusiker zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand. Und auch die Schulleitung wird neu besetzt - erstmals mit einer Frau.
Bildquelle: BR
Eine bewegte Zeit hat Roland Büchner in seiner Zeit als Leiter der Regensburger Domspatzen erlebt - viele Höhen, aber auch Tiefen, nicht zuletzt aufgrund der Missbrauchsskandale. Nun geht der Kirchenmusiker im Herbst nach 25 Jahren Amtszeit in den Ruhestand. Sein Amt hatte Büchner 1994 von Georg Ratzinger übernommen.
Für den 65 Büchner war es ein Anliegen, die traditionsreiche Institution der Domspatzen auch mit der Zeit gehen zu lassen. So wurden die Internatsregeln aufgeweicht und mehr Schüler konnten bei ihren Familien wohnen. Auch den Probenalltag und Samstagsunterricht reformierte Büchner.
Ich glaube schon, dass ich sagen kann: Ich habe das Haus geöffnet.
Konzertreisen führten Roland Büchner und die Domspatzen durch die ganze Welt. 2018 besuchte der weltbekannte Knabenchor erstmals in seiner gut 1000-jährigen Geschichte das Heilige Land. Für Büchner ist besonders mit dieser Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete ein langgehegter Traum in Erfüllung gegangen.
Wer im Herbst 2019 die Nachfolge Büchners als Leiter der Domspatzen antritt, ist noch nicht entschieden. Acht von 40 Bewerbern haben sich zuletzt einer Jury gestellt, zu den potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten durften auch die Sänger ihre Einschätzung abgeben. Ob es erstmals in der 100-jährigen Geschichte vielleicht eine Domkapellmeisterin geben könnte, wird sich noch entscheiden.
Entschieden hingegen ist, dass mit der gebürtigen Straubingerin Christina Lohse erstmals eine Frau das Gymnasium der Domspatzen leiten wird. Sie folgt auf Oberstudiendirektor Berthold Wahl, der mit 67 Jahren ebenfalls in den Ruhestand geht.