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Dienstag, 31.03.2015

20:15 bis 21:00 Uhr

ARD alpha

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Inge Deutschkron (Publizistin und Überlebende des NS-Regimes). | Bildquelle: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: "Bild: BR". Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Bildquelle: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: "Bild: BR". Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

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Inge Deutschkron, Publizistin und Überlebende des NS-Regimes

Inge Deutschkron überlebte das NS-Regime zusammen mit ihrer Mutter versteckt in Berlin. Weltberühmt wurde sie durch ihre 1978 erschienene Autobiographie "Ich trug den gelben Stern". Im Januar 2013 hielt sie im Deutschen Bundestag eine viel beachtete Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Mitwirkende

 
Moderation Sybille Krafft
Redaktion Werner Reuß
"Zuerst einmal muss man sagen, dass mein Vater so deutsch gewesen ist - und ich würde sagen, dass das überhaupt für 80 Prozent der jüdischen Bewohner Berlins galt -, dass das eigentlich gar nicht infrage gekommen ist. Er sagte immer: 'Ich bin Deutscher, Deutsch ist meine Sprache, deutsch ist meine Kultur, ich habe als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft, ich denke gar nicht daran, auszureisen.' Das sagte er die ganzen ersten Jahre über, als die anderen sich bereits aufmachten, wegzugehen. Das änderte sich dann tatsächlich mit der Pogromnacht: Da hat er dann begriffen, dass es nicht mehr geht, in Deutschland zu bleiben. Von da an war es aber fast unmöglich, überhaupt noch rauszukommen. Die jüdischen Bewohner Berlins standen in langen, langen Schlangen vor den Konsulaten, um irgendwelche Visa zu bekommen. Aber das war furchtbar schwer, denn all diese Länder wollten uns nicht haben. Warum wollten sie uns nicht haben? Weil die Nazis uns nur erlaubten, zehn Mark von unserem ganzen Besitz mitzunehmen. Wenn man aber mit nur zehn Mark pro Person in ein fremdes Land kommt, dann ist dieses Land natürlich gezwungen, sich um einen zu kümmern, auch finanziell." - Inge Deutschkron

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