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Mittwoch, 16.05.2018

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Baustellenschild | Bildquelle: picture-alliance/dpa/Volkmar Heinz

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Wirtschaft gegen Natur? Flächenfraß in Bayern

Die Flächenversiegelung ist eines der größten ungelösten Umweltprobleme in Bayern, meinen Naturschützer. Kommunal- und Wirtschaftsvertreter meinen: Bayern wachse, und der Flächenfraß sei eine logische Konsequenz. Die Grünen haben jetzt ein Volksbegehren auf den Weg gebracht, denn alle freiwilligen Bekenntnisse zum Flächensparen hätten nichts gebracht. Fakt ist: Allein im letzten Jahr wurde in Bayern eine Fläche in der Größe von Schweinfurt versiegelt. Wie dramatisch ist die Situation wirklich?

Mitwirkende

 
Redaktion Birgit Engel
Alleine im letzten Jahr wurde in Bayern eine Fläche in der Größe von Schweinfurt versiegelt. Und der Flächenverbrauch im Freistaat hat sich von der Einwohnerentwicklung entkoppelt. Während die Einwohnerzahl zwischen 2000 und 2015 um fünf Prozent zugenommen hat, ist der Bedarf an Siedlungs- und Verkehrsflächen um fast 19 Prozent gestiegen.
Und was macht die bayerische Politik? Obwohl die Probleme einer großflächigen Bodenversiegelung lange bekannt sind, sind Lösungsansätze für eine nachhaltige Flächenentwicklung Mangelware oder scheitern an ihrer halbherzigen Umsetzung. Beim Bau von Gewerbegebieten setzt die Politik bei den Gemeinden auf Freiwilligkeit und bei Bauvorhaben bis drei Hektar Größe will sie die Neuausweisung erleichtern. Mit dem neuen Landesentwicklungsprogramm wird es künftig einfacher, Gewerbegebiete außerhalb von Gemeinden – also auf der grünen Wiese - anzusiedeln.
Das Zubetonieren von wertvollen Naturflächen findet selbst in Regionen statt, in denen die Bevölkerung zurückgeht. Neue Wohngebiete sollen neue Bürger anlocken oder junge Familien halten. Doch die Ortskerne veröden weiter, immer mehr Häuser stehen leer.

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