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Mittwoch, 17.04.2019

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Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung? - Die Kennzeichung verrät es. | Bildquelle: BR/SWR

Bildquelle: BR/SWR

alpha-thema: Eier Gefälschte Eier - Wie uns die Industrie austrickst

"betrifft"

Besonders bei Eiern setzen viele Verbraucher auf das Stempel-Code-System, das Auskunft über die Herkunft und die Haltungsbedingungen der Legehennen geben soll. Viele sind bereit, für Eier aus Freiland- oder Bio-Haltung einen deutlich höheren Preis zu zahlen. Doch tatsächlich sorgen die Angaben auf dem Ei keineswegs für Transparenz, sondern sind häufig irreführend.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Besonders bei Eiern setzen viele Verbraucher auf das Stempel-Code-System, das Auskunft über die Herkunft und die Haltungsbedingungen der Legehennen geben soll. Viele sind bereit, für Eier aus Freiland- oder Bio-Haltung einen deutlich höheren Preis zu zahlen. Doch tatsächlich sorgen die Angaben auf dem Ei keineswegs für Transparenz, sondern sind häufig irreführend. Der Kunde kann sich nicht sicher sein, dass das angebliche Bio- oder Freilandhuhn artgerecht gehalten wurde. Auch das KAT-Siegel (Kontrollierte alternative Tierhaltungsform) ist kaum aussagekräftig, denn es basiert auf einer fragwürdigen Selbstkontrolle von Produzenten und Handel. Das Geschäft mit falsch deklarierten Eiern scheint sich zu lohnen, denn es wird im großen Stil betrogen: Eier aus niederländischen Freilandhaltungsbetrieben mit ungenutzten Auslaufflächen, weil sich die Hühner nicht auf kahle Flächen trauen oder ihnen der Weg nach draußen durch Stromkabel versperrt wird. Biobetriebe, in denen mehr als 20000 Hühner leben, die faktisch industrielle Massenbetriebe sind und die Preise für "echte" Bio-Eier drücken. Eier aus niederländischer und polnischer Käfighaltung, deren Herkunft auf den Verpackungen weiterverarbeiteter Produkte wie Nudeln überhaupt nicht nachgewiesen ist. Von Seiten der Politik wird gegen diese Missstände kaum etwas unternommen.

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