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Montag, 01.04.2019

20:15 bis 21:25 Uhr

ARD alpha

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Facebook. | Bildquelle: BR/NDR/Phoenix

Bildquelle: BR/NDR/Phoenix

alpha-thema: Algorithmen Facebook außer Kontrolle?

Facebook ist 14 Jahre nach seiner Gründung eine Weltmacht mit einer Nutzerschaft von rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit. Das Geschäftsmodell des Börsen-notierten Unternehmens sieht vor, möglichst viele eigene und fremde Daten über die Nutzer im Netz zu sammeln und an Unternehmen für Werbezwecke zu verkaufen.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Facebook ist 14 Jahre nach seiner Gründung eine Weltmacht mit einer Nutzerschaft von rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit. Das Geschäftsmodell des Börsen-notierten Unternehmens sieht vor, möglichst viele eigene und fremde Daten über die Nutzer im Netz zu sammeln und an Unternehmen für Werbezwecke zu verkaufen.

In den News Feeds verbreitet Facebook Nachrichten, die nicht auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Der Algorithmus sorgt dafür, dass vor allem reißerische Meldungen weit oben in der Liste erscheinen, wahrgenommen und geteilt werden - und Klicks erzeugen.

In vielen Ländern sind diese Meldungen die einzige Nachrichtenquelle, was große Gefahren birgt. Die UNO hat festgestellt, dass der Völkermord an den Rohingya in Myanmar durch die Verbreitung von Lügen und Hetze auf Facebook von ultranationalistischen Buddhisten gegen die andersgläubige Minderheit ausgelöst wurde.

Der US-Wahlkampf 2016 wurde durch gezielte Falschmeldungen, die massenhaft aus Mazedonien und Russland auf Facebook gepostet wurden und vor allem die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verunglimpften, stark verzerrt und verhalfen Donald Trump zu einem knappen Wahlsieg.

Unternehmensgründer Mark Zuckerberg leugnet öffentlich, dass Falschmeldungen (Fake News) eine große Rolle auf seiner Plattform spielen. Er lehnt es nach wie vor ab, die Verantwortung für sein Unternehmen zu übernehmen, das es zulässt, dass Menschen manipuliert und Wahlen im großen Stil beeinflusst werden.

Ehemalige Facebook-Manager geben tiefe Einblicke in das Unternehmen, schildern die Stimmung, die Philosophie, die Auswirkungen des Algorithmus sowie die Bewertung und den Umgang mit Falschmeldungen und Hassbotschaften.

Kritiker sehen in "sozialen Netzwerken" wie Facebook inzwischen eine Gefahr für eine freie, liberale und demokratische Gesellschaft. Eine UNO-Sprecherin bezeichnete Facebook als "Bestie".

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