BR-KLASSIK

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Montag, 27.01.2020

21:40 bis 22:15 Uhr

ARD alpha

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Im Mai 1945: Das vom Krieg zerstörte Nürnberg. | Bildquelle: BR/DOKfilm Fernsehproduktion GmbH/Saeculum

Bildquelle: BR/DOKfilm Fernsehproduktion GmbH/Saeculum

alpha-thema: Bayern unterm Hakenkreuz alpha-podium: Bayern unterm Hakenkreuz

Die NS-Diktatur fing nicht mit dem „großen Bösen“ an, wie der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier bei seiner Rede während des Gedenkaktes des österreichischen Parlaments an die Opfer des Nationalsozialismus im Mai 2018 sagte. Es sind vielmehr viele kleine Schritte, die zu jenem großen Bösen führen.

Mitwirkende

 
Moderation Tilman Seiler
Redaktion Martin Posselt
Es diskutieren im NS-Dokumentationszentrum München die Regisseurinnen der beiden Filme, Despina Grammatikopulu und Michaela Wilhelm-Fischer, der Zeitzeuge und Journalist Karl Stankiewitz, die Leiterin des NS-Dokumentationszentrums, Mirjam Zadoff, und der stellvertretende Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, Andreas Bönte. Bönte hebt den bisher unbekannten Blickwinkel dieser Filme "zwischen Normalität und Wahnsinn“ hervor: Menschen, die feiern, die fröhlich sind. Sie können das, weil sie zur Mehrheitsgesellschaft gehören und oft auch zu den Profiteuren der faschistischen Diktatur. Deren Brutalität wird erst durch die gesprochenen Kommentare gegenwärtig, obwohl sie in jedem Detail steckt und nur wenige Kilometer entfernt massenhaft tötet. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, resümiert: Es ist "die Normalität der Diktatur und wie einfach es war, sich wohlzufühlen, wenn man auf der richtigen Seite war". Wie das Wissen darüber an die nächsten Generationen weitergegeben werden kann und was die beiden Filme dazu leisten, ist ein zentraler Diskussionspunkt des von Tilmann Seiler moderierten Gesprächs.

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