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Donnerstag, 11.06.2020

14:00 bis 14:45 Uhr

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Die Auto- und Personenfähre "Schorsch" überquert in Fahr bei Volkach den Main | Bildquelle: picture alliance /dpa/Daniel Karmann

Bildquelle: picture alliance /dpa/Daniel Karmann

EIN NACHMITTAG AN BAYERISCHEN FLÜSSEN Schwimmende Brücken - die Mainfähren

Unweit von Würzburg und Schweinfurt, auf einer Entfernung von gerade mal 15 Kilometern überqueren vier Fähren von Wipfeld, Obereisenheim, Fahr und Nordheim aus den Main. Diese teils antiquierten, teils modernisierten vier Fähren in den Landkreisen Schweinfurt, Würzburg und Kitzingen polarisieren: zu unrentabel, zu teuer, zu laut. Ihre Fährleute allerdings haben ihr Herz an sie verloren.

Mitwirkende

 
Redaktion Ulrich Gambke
Die stählernen Ladys von der Mainschleife sind in die Jahre gekommen – und ohne staatliche Subventionen gäbe es sie nicht mehr. Doch ihren Gemeinden und Fans sind die Fähren lieb und teuer. Wie archaische Lebewesen überqueren sie den Fluss, verbinden Ufer mit Ufer. "Fährmann, hol über" erschallt es in der Mythologie und seit Jahrhunderten an den Mainufern: Von Einbäumen im Mittelalter über Schelchen und Kähne bis hin zur modernen Motorfähre verlief die Entwicklung, sogar an die Umrüstung zur E-Fähre wird nun gedacht.
Jede einzelne Fähre hat ihre eigene Biografie: Die namenlose Fähre zum Beispiel, die das 1.100 Jahre alte Nordheim mit Escherndorf verbindet, hat eine 550-jährige Geschichte – und mit Judith Flammersberger heute die einzige Fährfrau Bayerns. Der "Schorsch“, die Fähre von Fahr, dreht sich im Walzertakt, wenn die Bahn frei ist und gerade kein Frachtschiff Richtung Nordsee oder Schwarzem Meer um die Ecke biegt.

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