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Mittwoch, 17.06.2020

21:45 bis 22:30 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: BR/SWR

alpha-thema: Wahrheit Im Netz der Lügen

Der Kampf gegen Fake-News

Die Doku "Im Netz der Lügen - Der Kampf gegen Fake-News" geht der Frage nach: Wie einfach lässt sich eine Falschmeldung im Internet verbreiten und damit politisch Stimmung machen? Das will ein Team von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Hohenheim herausfinden.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Die Forscher starten einen Versuch: Über einen Zeitraum von nur wenigen Wochen setzen sie eine Fake-News in die Welt. Dann läuft das Experiment. Die Wissenschaftler untersuchen: Wie schnell verbreitet sich die Falschmeldung im Netz? Wo und wie häufig wird sie geteilt? Wer fällt darauf rein?

Die Nachrichtenlage im Internet ist unübersichtlich. Facebook & Co. werden überschwemmt von Fake-News und "alternativen Fakten".

Haben muslimische Flüchtlinge tatsächlich aus Verachtung für unsere abendländische Kultur an eine christliche Kirche gepinkelt? Hat die Polizei in Heidelberg einen islamistischen Terroranschlag verheimlicht? Der Film "Im Netz der Lügen" sucht nach Ursachen für Falschmeldungen und zeigt Möglichkeiten, diese zu entlarven.

Falschmeldungen verbreiten sich momentan vor allem in rechtsalternativen Kreisen und werden gezielt eingesetzt um die Meinung in der Bevölkerung zu beeinflussen. SWR-Autor Claus Hanischdörfer trifft besorgte Bürger, die Fake News verbreiten und einen NPD-Politiker, der eine Falschmeldung streut und damit für Aufregung sorgt.

Der Kommunikationswissenschaftler Professor Wolfgang Schweiger warnt vor einer Polarisierung der Gesellschaft. Denn Filterblasen und Echokammern in sozialen Netzwerken führen immer häufiger dazu, dass sich Internetnutzer zwar besser im Bilde fühlen, tatsächlich aber oft nur einseitiger informiert sind. Wie sieht der Kampf gegen Falschmeldungen aus? Hilft eine Regulierung der sozialen Netzwerke? Das geplante Netzwerkdurchsetzungsgesetz aus dem Hause Maas gilt als stumpfe Waffe gegen Fake-News. Die Grünen-Politikerin Renate Künast, die selbst Opfer einer Falschmeldung wurde, bemängelt den Meldeweg bei Facebook.

Was unternimmt Facebook dagegen, um nicht zu "Fakebook" zu mutieren? Fühlt man sich beim Internetriesen überhaupt mitverantwortlich für die um sich greifenden Desinformationen? Ein Lokalreporter auf der Schwäbischen Alb ist da schon weiter: Er hat ein Rezept gegen Gerüchte und Fakes: soliden und transparenten Journalismus. Sind wir schon komplett verstrickt im Netz der Lügen oder gibt es noch einen Ausweg?

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