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Mittwoch, 16.09.2020

22:30 bis 23:00 Uhr

ARD alpha

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Arbeiter im Berg begutachten die Abbau Stelle. | Bildquelle: BR/SWR/Wilde.Stein/Paul Tzschop

Bildquelle: BR/SWR/Wilde.Stein/Paul Tzschop

alpha-thema: Bergbau Das letzte Bergwerk im Schwarzwald

Die Mineralien der Grube Clara

Mythos Bergbau, dahinter verbirgt sich ein harter Knochenjob und ein Leben ohne Sonnenlicht, aber auch die Faszination des Suchens, die so tief in den Menschen verankert zu sein scheint. Ein Film über die letzten Rohstoff-Schätze des Schwarzwaldes.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Die Grube Clara ist das letzte aktive Bergwerk im Schwarzwald. Die Firma "Bergbau Sachtleben" fördert hier in Oberwolfach Flussspat und Schwerspat, wichtige Rohstoffe für die Glas- und Keramikindustrie. Doch der Berg ist porös und der Abbau der Mineralien fast unmöglich. Was bedeutet das für die Bergleute, die in der Grube arbeiten?

Hans Jörg Kovac ist einer der Letzten seiner Art - er ist Betriebsleiter in der Grube Clara, dem einzigen noch aktiven Bergwerk im Schwarzwald. "Bergbau Sachtleben" heißt die Firma, die die mineralienreichste Lagerstätte der Welt besitzt. Täglich werden hier Flussspat und Schwerspat gefördert, wichtige Rohstoffe für die Wirtschaft. Der Film begleitet die Bergleute bei ihrer gefährlichen Arbeit. Denn Berg ist porös, was den Abbau fast unmöglich macht.

160.000 Tonnen jährlich,108 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, 28 Millionen Euro Umsatz - der Bergbau im Schwarzwald floriert. Das liegt an der besonderen Lagerstätte, dem unscheinbaren Benauer Berg. In dem bewaldeten Hügel verbergen sich drei riesige Gänge mit Vorkommnissen von Roherz. Auf das Abtragen und die Aufbereitung des Erzes ist die Firma "Bergbau Sachtleben" spezialisiert.

Zuschauerinnen und Zuschauer erleben den erfahrenen Betriebsleiter Hans-Jörg Kovac (59) auf seinem täglichen Rundgang unter Tage. Ausschließlich seiner Erfahrung ist es zu verdanken, dass der Abbau so erfolgreich läuft. Die Bergleute müssen tief schürfen. Dort unten im Berg werden die Bedingungen immer schwerer. "50 Prozent unserer Arbeit besteht aus dem Sichern des Areals", sagt Kovac. Erst wenn die gesprengten Stollen mehrfach mit Beton ausgespritzt sind, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Dann rollt das Erz auf großen LKWs ins Tal und wird in der Fabrik mühsam zerkleinert, gewaschen, getrennt, gemahlen und getrocknet.

Neben der Grube liegt ein kleines, umzäuntes Areal, eine Pilgerstätte für begeisterte Schatzsucherinnen und Schatzsucher aus der ganzen Welt. Mehr als 200 verschiedene Mineralien wurden in der Grube schon gefunden und noch ist kein Ende in Sicht. Gezeigt werden die begeisterten Sammlerinnen und Sammler beim "Festival der Kristalle", das einmal im Jahr in Wolfach stattfindet und eine stillgelegte Silbermine, die deutlich macht, unter welchen harten Bedingungen die Kumpels früher arbeiten mussten.

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