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Mittwoch, 07.10.2020

21:00 bis 21:45 Uhr

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Bildquelle: picture-alliance/dpa

alpha-thema: Nobelpreisforschung Anderl trifft Nobelpreisträger

Barry Barish: Warum schwingt die Raumzeit?

Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne wurden für den ersten direkten Nachweis der Gravitationswellen mit dem Nobelpreis für Physik im Jahr 2017 geehrt. Barish, der das Projekt seit 1994 leitete, erzählt von der wechselhaften Entdeckungsgeschichte.

Mitwirkende

 
Moderation Sibylle Anderl
Redaktion Martin Posselt
Es sind rätselhafte Signale, von deren Ankunft auf der Erde man erst seit wenigen Jahren weiß: Gravitationswellen, Schwingungen der Raumzeit. Hervorgerufen werden diese winzigen sich ausbreitenden Dehnungen und Stauchungen der Raumzeit durch gewaltige kosmische Ereignisse, wie die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher. Dass es Gravitationswellen geben könnte, hatte Albert Einstein zwar schon vor rund hundert Jahren vorausgesagt, doch lange schien es, als würde ihre Wirkung zu schwach sein, als dass sie jemals gemessen werden könnten. Viele Physiker versuchten den direkten Nachweis der Gravitationswellen dennoch – und scheiterten.

Die Geschichte der Messung von Gravitationswellen zeigt, wie schwierig der Weg zu einer wissenschaftlichen Entdeckung sein kann und welche psychologischen Hürden sich dabei stellen. Das galt auch für das LIGO-Experiment, dem schließlich 2013 mithilfe zweier gigantischer Experimente der erste direkte Nachweis der Gravitationswellen gelang. Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne wurden dafür 2017 mit dem Nobelpreis für Physik geehrt.

Barish, der das Projekt seit 1994 leitete, erzählt von dieser wechselhaften Entdeckungsgeschichte, die seit dem ersten Erfolg mit der Gravitationswellenastronomie ein neues Fenster in den Kosmos eröffnet hat. Dies nimmt Barish zum Anlass, eine Vision für die Zukunft der Kosmologie zu entwickeln: Die Gravitationswellenastronomie könnte in den nächsten Jahrhunderten einige der grundlegendsten kosmologischen Fragen zu beantworten helfen. Doch bis dahin gibt es laut Barish für die Forscher noch ganz andere Herausforderungen, indem sie ihr wissenschaftliches Denken zur Lösung gesellschaftlicher Probleme in die Öffentlichkeit tragen sollten.

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