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Mittwoch, 28.10.2020

21:50 bis 22:20 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: dpa-Bildfunk/Allen Eyestone

alpha-thema: USA alpha-thema Gespräch: Amerika - wohin?

Die Welt schaut gebannt in die USA: Wird es dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump ein zweites Mal gelingen, die Präsidentschaftswahl für sich zu entscheiden? In einem Wahljahr, das so außergewöhnlich ist wie selten zuvor, analysieren die Politikwissenschaftler und USA-Experten Prof. Dr. Andrea Römmele und Prof. Dr. Christian Hacke im Gespräch mit Birgit Kappel u. a. Stärken und Schwächen der beiden Kontrahenten und mögliche Szenarien für den Wahlausgang.

Mitwirkende

 
Moderation Birgit Kappel
Redaktion Eva Maria Steimle
Die Welt schaut gebannt in die USA: Wird es dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump ein zweites Mal gelingen, die Präsidentschaftswahl für sich zu entscheiden? Oder wird sein demokratischer Herausforderer Joe Biden ins Weiße Haus einziehen? Welche Folgen hat das Wahlergebnis für die mittlerweile tief gespaltene Gesellschaft und die politische Zukunft der USA?

In einem Wahljahr, das so außergewöhnlich ist wie selten zuvor, analysieren die Politikwissenschaftler und USA-Experten Prof. Dr. Andrea Römmele und Prof. Dr. Christian Hacke im Gespräch mit Birgit Kappel u. a. Stärken und Schwächen der beiden Kontrahenten und mögliche Szenarien für den Wahlausgang.

Nach vier Jahren Donald Trump ist die Demokratie in den USA in der Krise – und in Gefahr. Die Präsidentschaftswahl am 3. November gilt daher als Schicksalswahl. „Donald Trump war 2016 nicht vom Himmel gefallen, sondern er war damals die Antwort der Wähler auf ein Versagen der liberalen Eliten, die Hillary Clinton personifizierte“, meint Christian Hacke. „Er verkörpert ein Amerika, was schon immer da war. Deshalb ist er uramerikanisch.

Aber er ist gleichzeitig auch in seinen Auswüchsen und in seinen semi-autoritären Ansätzen total unamerikanisch. Und das ist das eigentlich Gefährliche.“ Die Frage sei, „ob die Zivilgesellschaft, nach wie vor die demokratische Gesellschaft, Oberhand gewinnt oder ob semi-autoritäre Tendenzen, von Trump gefördert, unter Umständen beispielhaft werden und damit den Charakter der amerikanischen Republik völlig verändern könnten“.

Andrea Römmele geht noch einen Schritt weiter: „Die USA würde ich momentan nicht mehr als Demokratie bezeichnen“, sagt sie. Trump habe sich u. a. mit der Besetzung von Sitzen im Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof, und von Richterstellen in den Bundesstaaten ein System geschaffen, „das ganz klar für den Fall, dass es am 3. November knapp ausgehen sollte, für ihn arbeiten wird“.

Ein solches Szenario fürchten viele, denn bei einem unklaren Ausgang der Wahl könnte die Auszählung der Briefwahlstimmen das Ergebnis verzögern und eventuell sogar der Supreme Court darüber entscheiden. „Dann könnte ich mir auch vorstellen“, so Andrea Römmele, „dass Trump seine Anhängerschaft mobilisiert und dass wir dann wirkliche Auseinandersetzungen auch auf Amerikas Straßen haben werden“.

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