BR-KLASSIK

Inhalt

Mittwoch, 11.11.2020

23:00 bis 23:40 Uhr

ARD alpha

zur Übersicht
Hildegard Neuss mit ihrer 89-jährigen Mutter auf dem Weg in die Schweiz. | Bildquelle: BR/Max Kronawitter

Bildquelle: BR/Max Kronawitter

alpha-thema: Sterbehilfe STATIONEN | Selbstbestimmt sterben - Wenn das Leben unerträglich wird

Auf dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion um die Sterbehilfe in Deutschland stellt der Film an zwei konkreten Fällen dar, warum Menschen ihr Leben beenden wollen.

Mitwirkende

 
Redaktion Andrea Kammhuber
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!“ behauptet ein Musiktitel. Hildegard Neuss will es beenden. Die 66jährige hat sich für die Selbsttötung in der Schweiz entschieden. Jahrelang hat ihr eine Lebererkrankung das Leben verleidet. Nach einer Vielzahl von Therapien hat sie genug.

Mithilfe einer Schweizer Sterbehilfeorganisation plant sie akribisch ihr Ende. Begleitet von ihrer 89jähirgen Mutter, die bis zuletzt versucht, sie davon abzubringen, nimmt sie schließlich in Bern die tödliche Dosis.

Immer mehr Menschen fordern auch in Deutschland die Möglichkeit zum begleiteten Suizid. Für den Mediziner Prof. Marcus Schlemmer drückt sich darin vor allem die Angst vor dem Lebensende aus: Aus Furcht vor Schmerzen, vor Einsamkeit und Pflegebedürftigkeit fordern Menschen ein Recht auf den raschen Tod mit ärztlichem Beistand.

Auch der krebskranke Hermann Martin wollte sich und seinen Angehörigen einen „Pflegefall“ ersparen. Nach einem Suizidversuch landet er auf einer Palliativstation. Dort stellt er fest, dass es für seine Ängste Lösungen gibt. Der Wunsch, möglichst schnell zu sterben, verliert sich zunehmend.

Auf dem Hintergrund der politischen Diskussion um die Sterbehilfe versucht Filmemacher Max Kronawitter an zwei konkreten Fällen darzustellen, warum Menschen ihr Leben beenden wollen. Der Film wurde 2017 mit dem Münchner Sozialcourage-Medienpreis der Caritas ausgezeichnet.

    AV-Player