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Freitag, 25.12.2020

13:30 bis 14:15 Uhr

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Hausbau | Bildquelle: BR

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Traumhäuser wiederbesucht | Architektur-Doku

Ein Haus auf dem Land

Ein Haus gebaut, einen Baum gepflanzt und zwei Töchter gezeugt. Ludwig Fischer hat Wesentliches geleistet in den letzten zehn Jahren. Eigentlich könnte er zufrieden sein mit seinem elegant-bodenständigen Domizil auf dem Land. Ist er auch. Und doch hat er hat schon wieder neue Pläne…

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
„Ich will kein Haus, dessen Baustil schon in fünf Jahren aus der Mode gekommen sein wird, sondern ein zeitlos schönes - edel und schlicht, modern und trotzdem traditionsbewusst.“ Das sagte der Bauherr vor elf Jahren, als er begann, sein neues Domizil mit Gerhard Stierstorfer und Andrea Woller vom Regensburger Architekturbüro statt-plan zu entwerfen.

Sie hatten fast unbegrenzte Möglichkeiten damals, auf dem großen Grundstück im freien Feld, das nur wenigen Bauvorschriften unterlag. Doch Bauherr und Architekten waren sich einig: Das Haus sollte „ortstypisch und ehrlich“ sein, kein exzentrischer Repräsentationsbau, sondern ein Gebäude, das sich in die Landschaft ebenso unaufdringlich und sensibel einpasst wie in die bauliche Tradition der Region. Die Architekten wählten die Form des klassischen Dreiseithofes mit einem Haupthaus und Nebengebäuden. „Wir wollten diese für Niederbayern typische Form aufgreifen. Außerdem passt sich eine solchermaßen gegliederte Baumasse besser in die weite Landschaft ein als ein einzelner monolithischer Baukörper“, fand Architekt Gerhard Stierstorfer.

Ganz wichtig für die Erfüllung seines Traums vom perfekten Leben auf dem Land war für den Bauherrn, einem passionierten Jäger, die Jagd gerechte Infrastruktur: Ein Zerwirkraum im Nebengebäude, Schiebeschienen mit Schlachthaken, ein Jagdzimmer mit Waffenschrank – und: eine Hundedusche gleich neben dem Portal artigen Haupteingang, damit Jagdhund Veit nicht mit schlammigen Pfoten durchs Haus toben konnte.

Elf Jahre später tobt bereits Veits junger Nachfolger Woody durch die großzügigen Räume – natürlich immer mit penibel abgeduschten Pfoten. Und er hat Konkurrenz bekommen: Es gibt inzwischen noch zwei neue Bewohnerinnen des Hauses: Die Töchter Lidvina und Jakoba. Bauherr Ludwig Fischer und seine Lebensgefährtin Patrizia Fahrner haben einige Zeit gebraucht, um sich in dem abseits gelegenen Anwesen komplett zuhause zu fühlen. Doch heute passt alles. Fast alles. Ein paar Dinge würden sie anders machen und natürlich schmiedet der ruhelose Hobby-Jäger längst weitere Pläne. Ein Garagentrakt soll vielleicht noch gebaut werden. Ein paar An- und Umbauten stehen an. Und wer weiß, was die Zukunft sonst noch bringt an neuen Ideen und Möglichkeiten? Sie sind angekommen und glücklich in ihrem Traumhaus, doch ein finales Happy End ist noch nicht in Aussicht. Nur eines weiß er: Die stilvolle und bodenständige Zeitlosigkeit, die er sich für sein Zuhause gewünscht hat, die ist den Architekten gelungen.

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