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ARCHIV - 16.01.2015, Bayern, München: Der Kameramann und Regisseur Gernot Roll präsentiert nach der Verleihung des Bayerischen Filmpreises im Prinzregententheater seine Trophäe. Roll ist am 12.11.2020 nach schwerer Krankheit gestorben. (zu dpa "Kameramann und Regisseur Gernot Roll ist tot") Foto: Ursula Düren/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Ursula Düren

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Ursula Düren

ZUM TODE VON GERNOT ROLL Gernot Roll - Der König der Neugierde

Gernot Roll zählt zu den bedeutendsten Kameramännern des deutschen Films, ein Bildmagier, der unter anderem Edgar Reitz "Heimat" sowie Caroline Links Oscar-Gewinner "Nirgendwo in Afrika" kongenial bebildert hat. Rolls ehemaliger Assistent Michael Praun erzählt in "König der Neugierde" von einer Ausnahmekarriere im deutschen Film.

Mitwirkende

 
Drehbuch Michael Praun
Redaktion Carlos Gerstenhauer
"Dass ich nichts Anderes gelernt habe, außer das Filmemachen, das ist das Drama, das ist mir irgendwann bewusst geworden. Dass man das bis ins hohe Alter machen kann, das kann doch nicht sein.", so Gernot Roll in "König der Neugierde" und straft sich dann doch selber Lügen. Ganze 67 Jahre hat er im Filmgeschäft verbracht. Mit gerade einmal 14 Jahren begann er 1953 eine Ausbildung zum Kameramann in den DEFA-Studios in Babelsberg. 1960 siedelte Gernot Roll aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland über und arbeitete für die Bavaria Film in München. Meisterwerke des deutschen Films wie die vielfach ausgezeichnete "Heimat"-Reihe des Regisseurs Edgar Reitz zählen ebenso wie seine Bildgestaltung des deutschen Oscar-Gewinners "Nirgendwo in Afrika" (2001) von Caroline Link zu seinem eindrucksvollen Oeuvre. Mit der für das Kino entstandenen Thomas-Mann-Adaption "Buddenbrooks" (2007) und dem Fernseh-Dreiteiler "Die Manns – Ein Jahrhundertroman" (2001), beide in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstanden, erwies sich Roll als Spezialist für Literaturverfilmungen und Filmbiografien. "Gernot Roll - König der Neugierde" beleuchtet die wichtigsten Stationen im Werk des vielseitigen Künstlers, der auch als Regisseur von Filmen wie "Der Räuber Hotzenplotz" (2006) Kinoerfolge feierte. Enge Wegbegleiter wie Heinrich Breloer und Edgar Reitz kommen dabei genauso zu Wort wie Caroline Link und der 2019 verstorbene Joseph Vilsmaier. Als fast schon telepathisch beschreibt beispielsweise Edgar Reitz die Zusammenarbeit mit Roll. "Man guckt sich an, man stammelt irgendwas vor sich hin, der andere hat's sofort begriffen, worum's geht." 2014 wurde Gernot Roll mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet. Er starb am 12. November im Alter von 81 Jahren.

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