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Mittwoch, 10.02.2021

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SchiOpening November 2020 in Ischgl. | Bildquelle: BR/ORF

Bildquelle: BR/ORF

DokThema | Politische Doku

Das große Schweigen - Wie Ischgl versucht, Image und Wintersaison zu retten

In Ischgl ringt man um einen Neustart in die Skisaison. Ohne Après-Ski, dafür mit Alkoholverbot, Abstandsregeln und desinfizierten Gondeln. "Wir sind uns in Ischgl bewusst, dass heuer alle auf uns schauen", sagt Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG. Daher hat sein Unternehmen 700.000 Euro in die Corona-Prävention investiert. Die Reportage zeigt, wie Österreichs Wintersportzentrum versucht, Corona hinter sich zu lassen und wieder erfolgreich zu sein.

Mitwirkende

 
Redaktion Astrid Harms-Limmer
In Ischgl ist man es gewohnt groß zu denken, man wirbt mit 236 Pistenkilometern und 1.200 Schneekanonen. Die Epidemie und der damit verbundene Schaden haben bei den Verantwortlichen Spuren hinterlassen. "Es war wie in einem schlechten Film", beschreibt es Alexander von der Thannen, Obmann des Tourismusverbandes. Der Tourismusmanager besitzt mehrere Hotels und Gastronomiebetriebe und hat allein in den vergangenen drei Jahren 30 Millionen Euro investiert. Reporter Ed Moschitz hat Ischgl schon im März besucht. Für seine aktuelle Reportage ist er zurückgekehrt und zeigt, wie Österreichs Wintersportzentrum versucht, Corona hinter sich zu lassen und wieder erfolgreich zu sein. Bei den Besitzerinnen und Besitzern der 1.300 Betriebe im ganzen Paznauntal ist die Stimmung angespannt - es geht um ihre Zukunft. Beim Anblick einer Fernsehkamera schweigen viele oder wenden ihr Gesicht ab. Journalistinnen und Journalisten sind nicht gern gesehen, und die leerstehenden Hotelanlagen möchte man lieber nicht herzeigen. Über die Wochen im März will in dem aufgrund des Corona-Krisenmanagements in die Negativschlagzeilen geratenen Tiroler Wintersportort kaum jemand sprechen. Viel lieber würde man rasch einen Neustart ausrufen und positiv in die Zukunft blicken. Doch den ganzen Skizirkus jetzt anlaufen zu lassen ergibt nur Sinn, wenn auch wieder Gäste aus aller Welt anreisen. Mit Gästen aus Österreich allein lassen sich die Finanzlöcher nicht stopfen, nur jede und jeder siebente Besucherin und Besucher Ischgls ist Inländerin oder Inländer. Die Verantwortlichen ringen um Schadensbegrenzung, suchen nach einer passenden Strategie. Medienberaterinnen und -berater verdienen deshalb in Ischgl derzeit gutes Geld, denn sie sollen dabei helfen, einen noch größeren Imageschaden abzuwenden.

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