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Mittwoch, 19.05.2021

23:35 bis 00:20 Uhr

BR Fernsehen

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Petersdom. | Bildquelle: BR/Johannes Moths

Bildquelle: BR/Johannes Moths

Konklave

Das letzte Geheimnis

Seit rund 750 Jahren findet jedes Konklave hinter verschlossenen Türen statt, wie schon das Wort sagt: Konklave – cum clavis – mit dem Schlüssel zugesperrt. Seit Gregor X., der 1271 nach einer Papstwahl, die sich über drei Jahre hingezogen hatte, zum Oberhaupt der römischen Kirche gewählt wurde, ist das Konklave als letztgültige Form der Papstwahl festgeschrieben. In der Dokumentation wird so manches Geheimnis gelüftet.

Mitwirkende

Paul Matic
 
Redaktion Andrea Kammhuber
"Hier wird der Stellvertreter Christi auf Erden gewählt", fasst der renommierte Kirchenhistoriker und Bestsellerautor Hubert Wolf den Anspruch der Institution Konklave zusammen: "Gott wählt eigentlich, der Heilige Geist wählt – und wir, die wir draußen stehen auf dem Petersplatz, wir wären wahnsinnig gern dabei!"
Diesem "Dabeisein“ kommt die Fernsehdokumentation von Michael Cencig und Fritz Kalteis nahe. Und das will etwas heißen, denn seit rund 750 Jahren findet jedes Konklave hinter verschlossenen Türen statt.
Seit Gregor X., der 1271 nach einer Papstwahl, die sich über drei Jahre hingezogen hatte, zum Oberhaupt der römischen Kirche gewählt wurde, ist das Konklave als letztgültige Form der Papstwahl festgeschrieben. In der Dokumentation wird in einem dramaturgischen Kunstgriff dieser Papst zum Zeitreisenden in Sachen Konklave erklärt bzw. zum Zeitzeugen über die Jahrhunderte hinweg bis in unsere Tage. Gregor X. – und zugleich den Host, der durch den Film führt – gibt der Josefstadt-Schauspieler Paul Matic.
Im Lauf der Jahrhunderte ist das Konklave von einer Beugehaft für renitente Kardinäle immer mehr zu einem spirituellen und gleichzeitig öffentlichen Ereignis geworden. Und es ist der Gegensatz aus Medienspektakel und strengster Geheimhaltung, aus vorgegebenem Ritus und offenem Ausgang, der das Konklave zu einer solch wirksamen Inszenierung macht. Zu Beginn jeder Papstwahl schwören die Kardinäle, die Geheimhaltung zu wahren über alles, was in irgendeiner Weise die Wahl des Papstes betrifft.
Kardinal Christoph Schönborn hält diese Geheimhaltung, um die jahrhundertelang gerungen wurde, für unabdingbar für die Freiheit der Wahl und damit die Freiheit der Kirche. Aber er sieht auch der Tatsache ins Gesicht, dass sich nicht immer alle Kardinäle an dieses Gebot der Geheimhaltung halten.

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