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Samstag, 12.06.2021

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Aus dem Film Ein Almsommer im Ultental von Josef Schwellensattl, 2002 | Bildquelle: BR/Martin Rösner, Volker Schmid

Bildquelle: BR/Martin Rösner, Volker Schmid

50 Jahre Unter unserem Himmel | 2002

Ein Almsommer im Ultental

Die Oberhofer Brüder Wascht und Luis mähen ihre Almwiese im hinteren Ultental, knapp 2.000 Meter über dem Meer, weil sie es bisher noch jedes Jahr gemacht haben; und weil sie der Meinung sind, dass etwas sinnvoll sein kann, auch wenn es sich nicht rentiert. Aber Luis sagt auch: "So oft wie sie gemäht wurde, wird sie nicht mehr gemäht werden."

Mitwirkende

 
Redaktion Corbinian Lippl
Jedes Jahr Ende Juli satteln die Oberhofer ihr Pferd mit dem Saumsattel, hängen Sensen, Rechen, Hausrat und anderes Gerät daran und ziehen von ihrem Hof im Tal hinauf auf die Alm, um die Wiese zu mähen, die eingezäunt und ummauert auf dem Almgelände liegt, das "Bergmaad".
Die Oberhofer sind zwei schneidige Männer, die Brüder Wascht und Luis, und ihre betagte Mutter, die Zilla. Die Oberhofer sind die einzigen, die noch eine Bergwiese mähen. Eine Wiese oben an der Baumgrenze, zu der kein Fahrweg führt, zudem voller Steine, und von der man das Heu im Winter auf Schlitten hinunter zum Hof ziehen muss.
Die anderen Bauern mähen solche Wiesen nicht mehr, weil es sich nicht "im entferntesten" lohnt, wie sie sagen. Auch die Oberhofer wissen, dass es sich nicht lohnt. Sie mähen ihre Wiese, weil sie es bisher noch jedes Jahr gemacht haben, und weil sie der Meinung sind, dass etwas sinnvoll sein kann, auch wenn es sich nicht rentiert. Aber der Bauer Luis sagt auch: "So oft wie sie gemäht wurde, wird sie nicht mehr gemäht werden."
In den drei Wochen, in denen das BR-Team auf der Alm der Oberhofer war, hat es gesehen, wie man Sensen schärft und auf Knien eine Bergmaad mäht und mit einem trockenen Alpenrosenstrauch kehrt, wie man hören kann, ob die Knödel gar sind, und wie man "Strauben" richtig bäckt. Dabei hat es auch Nebel, Regen und Sturm erlebt. Und das Filmteam hat festgestellt, dass bei den Oberhofern zwischen den Geschichten von früher und dem Leben von heute kaum ein Unterschied ist.

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