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Mittwoch, 25.08.2021

19:00 bis 19:30 Uhr

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Alexander Diepold erinnert an deportierte Sinti aus München.  | Bildquelle: BR/ Jutta Neupert

Bildquelle: BR/ Jutta Neupert

STATIONEN

Leben im "Madhouse" - Ein Ort für Sinti und Roma

Religion erleben – der Name "STATIONEN" ist Programm. Ob Stationen einer persönlichen Entwicklung oder Stationen des Kirchenjahrs, die Feste der Religionen oder Stationen des Lebens: Es wird gefragt, wie Menschen denken und glauben. Religion soll (mit) zu erleben sein, um die eigene Orientierung in einer komplizierten Welt zu finden.

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Rauh
Ein nüchternes Bürogebäude mitten in München soll ein "Narrenhaus" beherbergen? "Madhouse" nennt sich die Einrichtung, die sich hier um fast 400 Sinti- und Romafamilien kümmert. Gegründet hat sie der Diplom-Sozialpädagoge Alexander Diepold, der in den 1960er-Jahren als Heimkind selbst verletzt und gedemütigt, aber nicht bitter wird. Bereits mit 18 Jahren betreut er das Projekt einer familienanalogen Wohngemeinschaft mit "schwer erziehbaren" Jugendlichen. Jahre später nennt sich seine Modell-WG Madhouse, weil die Jugendlichen es als verrückt ansehen, dass sie mit all ihren "Auffälligkeiten" freundschaftlich unter einem Dach zusammenleben. Als Diepold eher zufällig erfährt, dass seine Mutter Sintezza ist und sein Vater als Sinto nach Auschwitz deportiert worden war, setzt er nach intensiver Überlegung auf ein Outing seiner Herkunft. Das Betreuungsangebot von Madhouse weitet er gezielt auf Sinti- und Romafamilien aus. Mittlerweile ist Madhouse Programm: Niemand wird hier wegen seiner Herkunft ausgegrenzt. Und überall, wo Alexander Diepold lebt und arbeitet, ist Madhouse: Zuhause bei seiner eigenen Familie im Schwäbischen, in den Sinti- und Romafamilien, die er besucht, bei öffentlichen Auftritten, die er begleitet, und eben auch in dem nüchtern aussehenden Haus mitten in München.

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